119 Millionen Euro müssen Bund und Land bezahlen: Palast-Abriss war viel teurer als geplant

Die Asbestsanierung und der Abriss des Palastes der Republik haben Kosten von rund 119 Millionen Euro verursacht. Das geht aus einem Bericht des Bundesbauministeriums an den Vorsitzenden des Bundestags-Haushaltsausschusses, Otto Fricke (FDP) hervor. Für die Asbestsanierung sind danach Baukosten in Höhe von 80,3 Millionen Euro sowie "Honorarkosten für Sonderfachleute" in Höhe von 6,5 Millionen Euro angefallen. Diese Ausgaben wurden komplett vom Bund übernommen. Der Abriss des Palastes schlägt mit Ausgaben von 32 Millionen Euro zu Buche. Zunächst waren nur zwölf Millionen Euro veranschlagt worden. Aufgrund von "unerwarteten Asbestfunden" erhöhten sich die Kosten aber um 20 Millionen Euro. Der Bund zahlt die Mehrkosten. Von den ursprünglich veranschlagten zwölf Millionen Euro für den Abriss trägt der Bund 64 Prozent, Berlin 36 Prozent.Der 1976 eröffnete Palast der Republik war im September 1990 geschlossen worden. Grund: In dem Gebäude waren beim Bau rund 5 000 Tonnen Spritzasbest als Hitzeschutz auf die Stahlträger aufgebracht worden. Wegen der Gesundheitsgefahr, die von dem krebserregenden Material ausging, wurde der Asbest aus dem Palast entfernt. Vom Gebäude blieben danach nur der Keller, Decken, Wände, Stahlträger und Treppenhäuser stehen. Der Bundestag entschied 2002 und 2003, dass der Palast der Republik dem Wiederaufbau des Berliner Schlosses weichen soll. Im Februar 2006 begannen die Abrissarbeiten. Ende vergangenen Jahres waren sie weitgehend beendet. Nur die Keller blieben in der Erde. Die abgeräumte Fläche soll in diesem Frühjahr mit Sand bedeckt und anschließend bis zum Bau des Schlosses 2010 begrünt werden. (ulp.)