Dissidenten : In der DDR als BRD-Kommunist: „Zusammen mit der Arbeiterklasse Bier zu trinken, war wie ein Gottesdienst“
Unser Autor war Ressortleiter beim SPIEGEL. Was seine Kollegen lange nicht wussten: 1971 verbrachte er ein Jahr in der DDR. Freiwillig. Ihn begeisterte die Idee des Sozialismus. Wie war die Wirklichkeit?

BerlinWie kann ein Sohn seinen rechtsradikalen Vater, der ihm immer wieder sagt, er solle rübergehen, wenn es ihm im Kapitalismus nicht gefällt, wie kann er diesen Vater maximal schockieren?
Indem der Sohn gleich nach dem Abitur seinen Koffer packt und rübergeht in die DDR. Geschehen im Sommer 1971: Ich verschwand von Bremen nach Ost-Berlin in die „Karl-Marx-Universität, Franz-Mehring-Institut, Außenstelle Berlin“. Ehrlicher wäre gewesen: „Wladimir-Lenin-Internat zur Dogmatisierung westdeutscher Linker“ , also die Parteischule der Deutschen Kommunistischen Partei, in Berlin-Biesdorf gelegen, neben einer psychiatrischen Klinik. Das Zimmer in der marxistischen Idylle hatten mir Kommunisten aus Bremen vermittelt, die ich bewunderte, weil sie sich Hitler widersetzt hatten und in den fünfziger und sechziger Jahren trotz KPD-Verbot links waren.
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