Freiheit & Sicherheit : Die Geschichte muss auf den Prüfstand
Mit der Behauptung vom „Unrechtsstaat DDR“ ist eine offene Debatte unmöglich. Erst wenn die Geschichte beider deutscher Staaten auf dem Prüfstand steht, wird ein Urteil über die Nachkriegszeit möglich sein.

Dierhagen - Weder die Westdeutschen noch die Ostdeutschen waren 1945 in der Lage, sich die Bedingungen ihres weiteren Lebens auszusuchen. Diese Freiheit hatten sie nicht. Die Siegermächte hatten die oberste Regierungsgewalt inne. Das Potsdamer Abkommen setzte den Rahmen. Die DDR hielt sich daran. Die antifaschistisch-demokratischen Umwälzungen in der Ostzone und später der DDR waren also eine legitime Alternative zur bisherigen deutschen Geschichte mit zwei Weltkriegen und der Hitlerbarbarei. Eine vorurteilsfreie Debatte über Sicherheit und Freiheit muss solche historischen Zusammenhänge berücksichtigen. Sonst ist sie abstrakt.
Dieser Text ist im Weißbuch der Berliner Zeitung zum Thema Freiheit & Sicherheit erschienen.
Das Weißbuch versammelt zehn wichtige Schwerpunkte und stellt jeweils drei Perspektiven vor: aus Ost und West und jeweils einem Blick in die Zukunft. Alle Texte der Sonderausgabe finden Sie unter weissbuch.berliner-zeitung.de
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