Gesundheit & Leben : Verloren in Diagnosen: Herr Heinrich kann nicht schlafen
Im Versorgungsalltag verlieren sich Ärzte und Patienten in einem Apparat, der für jede Diagnose eine Therapie und eine Pille kennt. Was aber ist mit den Menschen? Ein Bericht aus Sicht eines Psychiaters.

Eine Klinik im Berliner Umland - Es ist ein Uhr morgens, Nachtdienst in der Psychiatrie. Ich bin Psychiater, Arzt, und werde auf Station gerufen. „Herr Heinrich wünscht ein Gespräch mit dem Dienstarzt“, heißt es da. Ich kenne Herrn Heinrich nicht, der seit drei Tagen wegen einer Depression und zur Medikamentenumstellung bei uns in der Psychiatrie in Behandlung ist. Als ich bei der personell chronisch unterbesetzten Pflege nachfrage, worum es genau geht, großes Augenrollen. „Wissen wir auch nicht so genau. Kann nicht schlafen.“
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