Aber sicher

Finn ist grün, trägt Sonnenbrille und Basecap und sieht aus wie eine Kreuzung aus Krokodil und Raupe. Vor allem aber ist Finn ein Angebot der Bundesregierung, denn www.FragFINN.de ist eine Internetplattform für Kinder. Die Initiative "Ein Netz für Kinder", die die Website betreut, wird von Kulturstaatsminister Peter Neumann gemeinsam mit dem Familienministerium, der Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter sowie zahlreichen Unternehmen und Verbänden aus der Telekommunikations- und Medienwelt getragen. Hinter fragFINN verbirgt sich eine sogenannte Whitelist, eine Sammlung geeigneter Internetseiten für Kinder: ein eigenes kleines Internet, innerhalb dessen sich Kinder unbedenklich bewegen können.Das wird auch immer wichtiger, denn mit der zunehmenden Anzahl von Seiten, die sich speziell an Kinder richten, nimmt auch die Gefahr von Missbrauch zu. Medienexperten warnen vor immer raffinierteren Werbemethoden im Internet, denen insbesondere Kinder zunehmend ausgesetzt seien. Franz Josef Röll, Professor für Neue Medien und Medienpädagogik in Darmstadt, nennt als Beispiel das sogenannte "Virus-Marketing". Dabei würden Jugendliche gezielt eingesetzt, um in Chats und Foren die Wünsche und Vorlieben von Gleichaltrigen auszuspionieren, damit anschließend von Firmen entsprechend zugeschnittene Werbebotschaften platziert werden können. Zudem spielen Computer und Internet immer früher eine immer größere Rolle. Laut der aktuellen Kinder-und-Medien-Studie KIM nutzen 81 Prozent der Kinder zwischen sechs und 13 Jahren einen Computer, fast ein Drittel von ihnen täglich. Vier Fünftel der Haushalte mit Kindern haben einen Internetzugang, mehr als die Hälfte der Kinder zwischen sechs und 13 Jahren war bereits im Netz unterwegs. Dabei suchen sie vor allem nach Informationen, spielen Spiele oder nutzen spezielle Kinderseiten.Eine solche und dazu sehr beliebte Seite ist www.panfu.de, die fünf Monate nach dem Start eine Million Anmeldungen registriert. Panfu ist eine Online-Plattform für Kinder, die werbefrei und kostenlos ist; durch den Erwerb einer kostenpflichtigen Gold-Mitgliedschaft kann man aber das normale Angebot um zusätzliche Spiele und Lernmodule erweitern. Nach der Registrierung können Kinder ihren eigenen Panda erstellen und gestalten, mit dem sie sich anschließend durch Panfu bewegen, Spiele spielen oder mit anderen Panda-Avataren chatten können. Nebenbei können sie auch Englisch lernen; Panfu setzt auf unbemerktes und spielerisches Lernen, ähnlich wie beim Erlernen der Muttersprache. So werden viele Elemente von Panfu nur auf Englisch angezeigt, andere - wie die Pandazeitung - gibt es auf Deutsch oder Englisch.60 bis 70 Prozent der Nutzer lesen die "Panfu News" auf Englisch, sagen Moritz Hohl und Kay Kühne, die beiden Gründer von Panfu. Kühne, selbst zweifacher Vater, war vor allem der Sicherheitsaspekt wichtig. "Ich will mir keine Gedanken um meine Kinder machen müssen, wenn sie im Internet sind."Eine potenzielle Gefahrenquelle stellen Chats oder Foren dar. Empfohlen wird deshalb, auf die Verwendung von Pseudonymen oder Nicknames zu verzichten, die Hinweise auf die Identität der Kinder geben können. Auch Geschlechts- oder Altersangaben, sowie das Hochladen persönlicher Fotos sollten vermieden werden. Zusätzlich verfügen die meisten Kinderseiten, so auch Panfu, über Sicherheitssoftware, die die Chattexte filtert und Beiträge mit anstößigen oder beleidigenden Inhalten aussortiert. Auf Kinderseiten werden Chats zudem fast immer betreut. Die Beiträge werden mitgelesen, die Moderatoren können sofort eingreifen und Benutzer verwarnen oder sperren. Darüber hinaus ist es bei Panfu möglich, seine Kinder für den Hochsicherheits-Chat anzumelden, bei dem man nur vorgefertigte Sätze aus einem Menü mit Begrüßungen, Fragen und Gefühlen wählen kann. Pandas, die unter dieser Option chatten, können dann auch nur Nachrichten von anderen Kindern lesen, die ebenfalls die erhöhte Sicherheitsstufe ausgewählt haben.Doch ob mit oder ohne Sicherheitsstufe, zu viel Zeit vor dem Bildschirm ist in jedem Fall schädlich. Deshalb erscheint auf Panfu alle 15 Minuten ein animierter Panda auf dem Bildschirm, der Aerobic macht und bittet mitzutanzen. Vielleicht gibt es demnächst ja auch einen Panda, der die Kinder nach einiger Zeit auffordert, an die frische Luft zu gehen und zu spielen. Mal ganz ohne Computer.------------------------------Klicktipps für KidsDas Kinderportalwww.FragFinn.de verlinktbeliebte Internetseiten für Kinder auf seiner Homepage. Die aktuellen Empfehlungen lauten:www.spielaffe.dewww.klicktipps.netwww.baeren-blatt.dewww.pferdundpony-spiele.dekids.t-online.dewww.kika.dewww.toggo.dewww.loewenzahn.dewww.blindekuh.dewww.bibiundtina.de------------------------------Foto: Nicht immer will man das, was man an der Angel hat. Das gilt fürs Fischen auf Panfu wie fürs Surfen im Internet.