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Die Live-Übertragung der Trauerfeier für Prinzessin Diana am Sonnabend aus London wird alle bisherigen Medienereignisse in den Schatten stellen. Die BBC als übertragende Anstalt rechnet mit 2,5 Milliarden Zuschauern weltweit. Allein ihr globaler Service BBC World berichtet über die Feierlichkeiten für 187 Länder in 44 Sprachen (Fußball-WM-Endspiel 1994: 2 Mrd. Menschen in 185 Ländern). Die Rechte wurden innerhalb des Programmaustausches der Eurovision gebührenfrei an die öffentlich-rechtlichen Sender der EU vergeben. Diese Stationen müssen lediglich die Leitungskosten für das Tonsignal ihres jeweiligen Kommentators und eventuelle eigene Berichte selbst bezahlen. Die Übertragungsrechte der zirka 40minütigen Zeremonie in der Westminster-Abtei gingen vom britischen Königshaus exklusiv an die BBC und den Privatsender ITV. Alle anderen privaten Anbieter sowie alle Nicht-Mitglieder der Eurovision, die die Bilder aus London übernehmen, werden zur Kasse gebeten. Sämtliche Einnahmen aus dem Rechteverkauf gehen auf das Konto der Diana-Gedächtnisstiftung, welche die karitative Arbeit der Prinzessin fortführt.Inflationäre Berichterstattung Nachdem sich zunächst ARD und ZDF nicht einig wurden, wer die Trauerfeier im deutschen Fernsehen senden darf und sich die Anstalten daraufhin zur Parallell-Ausstrahlung des Ereignisses entschlossen haben, ist die Zahl der übertragenden Stationen inzwischen inflationär gestiegen. Ob gebührenfinanziert, privatrechtlich oder Sparten-Programm, alle Sender betrachten den Bericht aus London als ihre ureigenste Mission: "zutiefst unsere Aufgabe" (ARD); "exorbitantes Ereignis" (ZDF); "gehört bei uns inhaltlich zur Tradition" (RTL); "ein Muß" (Sat 1) "unsere journalistische Pflicht (Pro Sieben). Daß die Nachrichten-Kanäle Phoenix und n-tv die Trauerfeier ebenfalls übertragen, versteht sich. Warum jedoch der Lokalsender TV.Berlin in London dabei ist, weiß nur TV.Berlin: "Man muß es machen, weil es alle machen."Mit 100 Kameras wird die BBC den Sarg durch London begleiten. Die Beisetzung der Prinzessin in Great Brington soll privat sein.