An historischer Stelle

--In der Mitte Berlins, im Block 120 der Dorotheenstadt, entstand unter Einbeziehung der historischen Häuser an der Dorotheenstraße 41/43 und an der Mittelstraße 8 die neue Firmenzentrale der Dussmann-Gruppe.Im September 1995 war Grundsteinlegung, Ende 1996 bezogen bereits die ersten Mitarbeiter der kaufmännischen Hauptverwaltung moderne Büros im Neubau an der Friedrichstraße. Jetzt öffnet das Kulturkaufhaus, das rund ein Drittel der insgesamt 15 000 Quadratmeter Fläche des Dussmann-Hauses beansprucht.Dussmann baute auf historischem Grund. Die Dorotheenstadt war die erste systematische Standorterweiterung Berlins Ende des 17. Jahrhunderts. Im Haus Dorotheenstraße 37 befand sich einst das Hotel "Splendid", im Haus Mittelstraße 8 unter anderem das berühmte Dom-Hotel. Das Haus Mittelstraße 8 mußte man aufgrund der schlechten Bausubstanz vollständig entkernen. Die Fassade wurde meisterhaft restauriert und ist heute ein Blickfang und Schmuckstück zugleich. Hier hatte sich Anfang des Jahrhunderts der legendäre Frisiersalon von François Haby etabliert. Mit seiner Innenausstattung des berühmten Architekten Henry van der Velde erregte der "Barbier des Kaisers" in Berlin Aufsehen. Das denkmalgeschützte Haus wurde in den Neubaukomplex des Dussmann-Hauses integriert. Das Haus Mittelstraße 5/6, ein Neubau, der eine klaffende Baulücke schließt, ist architektonisch eines der interessantesten Teile des Hauses. Dieser Flügel schwebt förmlich über dem Atrium des zweigeschossigen Eingangsbereiches. Projektleiter für diesen Teil war der Stuttgarter Architekt Roger Bundschuh. Die historischen Häuser an der Dorotheenstraße 41/43 wurden ebenfalls in den Komplex eingebunden. In den weiß-roten Bauten befand sich im 19. Jahrhundert ein Hotel, der "Genfer Hof". In dessen Vorgängerbau wohnte 1841/42 Friedrich Engels, Mitbegründer der kommunistischen Bewegung.50 moderne Büro-Wohn-Apartments entstehen jetzt dort. Ein arkadengesäumter Neubau bildet die Verbindung, die die historischen Gebäude an der Dorotheen- und Mittelstraße zusammenhält.Insgesamt besteht der Komplex aus fünf Gebäuden: den integrierten historischen Häusern Dorotheenstraße 41/43 und Mittelstraße 8, den neugebauten Lückenfüllern Dorotheenstraße 39 und Mittelstraße 5/6 sowie der alles verbindenden Klammer an der Friedrichstraße. Auf einer Grundstücksfläche von 2 535 Quadratmetern entstand eine Nutzfläche von 15 000 Quadratmetern.