100 Jahre Weltstadt Berlin : Steinstücken im Kalten Krieg: Weder drinnen noch draußen
Der Ort lag nach 1949 auf dem Gebiet der DDR, gehörte aber zu West-Berlin. Die Bewohner der Exklave wussten nach dem Mauerbau 1961 ihr Schicksal mit Tricks zu meistern.

Berlin - August 1961, kurz nach Beginn des Mauerbaus. Der 12-jährige Dietrich verbringt den Rest der Ferien in der West-Berliner Exklave Steinstücken, wo seine Familie ein altes Bauerngehöft besitzt. Da macht der Junge eine überraschende Entdeckung: Am Straßenrand sitzt ein Mann, getarnt mit Ästen und Zweigen – ein US-Soldat mit einem Maschinengewehr im Anschlag.
„In dem Moment war mir klar, dass die Lage ernst ist“, sagt Dietrich Liefeld. Der mittlerweile 71-Jährige gehört zu jenen Bewohnern Steinstückens, die die Zeit des Mauerbaus und der deutschen Teilung vor der Haustür erlebt haben. Jetzt steht er vor seinem Wohnhaus in der Bernhard-Beyer-Straße, die durch den kleinen Ort führt, und erinnert sich. „Mitte der 60er-Jahre sind wir hierhergezogen“, sagt er. „Seitdem lebe ich hier.“
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