Fritzi Massary: Berlin lag ihr zu Füßen
Obwohl sie gar keine so gute Stimme hatte, war Fritzi Massary der Star am Berliner Operettenhimmel. Wie keine Zweite verkörperte sie Glamour und sexuelle Freizügigkeit.

Ausdruck, Darstellung, Haltung. Alles stimmt in Perfektion. Fritzi Massary machte jedes Stück zu einem Super-Erfolg, auch 1919 die Operette „Sybill“.CC BY-SA 4.0
Eine Frau am Rande des Nervenzusammenbruchs: „Geliebtes Liesl, ich habe rasend zu tun, daher muss ich den Brief an dich diktieren.“ So rang es sich Fritzi Massary, laut Absender im Hotel Adlon, offenkundig zwischen Tür und Angel, am 9. Mai 1924 mal eben ab. Sie fahre Montagabend über Zürich nach Genua und von dort per Schiff nach Palermo. „Dann werden wir weitersehen.“ Sie schließt mit der vagen Aussicht auf eine Rückkehr Anfang Juni und „unzähligen Millionen Küssen“.