Beim Rockfestival Metrobeat spielen 31 Bands an zwei Tagen: Viel Musik für wenig Geld

Die "Großen" werden nicht kommen. "Die Ärzte", "Plan B" sind auf Tour und "Element of Crime" im Studio. "lBth Dye" haben zwar abgesagt, aber schauen vielleicht doch bei Metrobeat vorbei. Metrobeat geht nun schon zum zweiten mal als Nachfolger des Senatsrockwettbewerbs heute und morgen im Franz-Club, Im Kesselhaus und der Kantine der Kulturbrauerei über die Bühne.In den zwei Tagen rocken, funken, rappen, folken, erunehen Insgesamt 31 Bands um die Gunst der Kids. Ausgewählt wurden die Musiker durch zwei Umfragen bei Publikum und Fachleuten im letzten November. Insgesamt gingen 1 500 Publlkumszuschriften ein.Eine Neuheit: Die Veranstalter, Nord Ost Rock e.V., Musikszene e.V. und Berliner Band Syndikat, haben zu den 23 Gewinnern der Umfrage (vier haben abgesagt) noch zwölf Newcomer- und unplugged Bands in die Kantine der Kulturbrauerei eingeladen. "Da sind noch echte Entdeckungen zu machen", verspricht Janek Siegele von "Metrobeat"."Frillneck" beispielsweise ist eine Band bestehend aus zwei Musikern, einer Gitarre und einem Didjeredoo. "Ein Didjeredoo", erklärt Siegele, "ist ein Musikinstrument der australischen Ureinwohner". "skm" ist harter Live-Hip-Hop. Die Gruppe ist eine Mischung aus jungen Berlinern und zwei alten Hasen: Der Sänger Lon Stertmg kommt aus San Francisco, der Percusslonlst Eko ist ein alter Bekannter, der auch bei den "Reality Brothers" mitmischt. Die waren bereits im letzten Jahr beim "Metrobeat" vertreten und sind auch diese Jahr wieder mit von der Partie.Das Programm verspricht jedenfalls viel Musik für wenig Geld. Für beide Tage kostet ein Ticket 25, für einen 15 Mark. Das Publikum wird auf seine Kosten kommen. Auf seine Kosten kommt auch der Berliner Senat, der das ganze Festival sponsort. Uwe Sandhop, Senatsmitarbeiter im Rockreferat, rechnet mit Kosten von 73 459 Mark. "Das ist aber gut gerechnet", sagt Sandhop. "Wir gehen von 1 000 Besuchern pro Tag aus. Wenn mehr kommen, fallen die Kosten geringer aus." Der Senat, der mit 750 000 Mark pro Jahr im Rockbereich geizt, kauft sich auf diese Weise ein gutes Image für wenig Geld. Im Vergleich: Theatergruppen bekommen 10 Millionen Mark pro Jahr.Für die Musiker wird es schwer auf ihre Kosten zu kommen. Die 200 Mark Gage pro Künstler sind keine Hilfe zum Lebensunterhalt. Und das Glück der "Atari Teenage Riot" hat nicht jede Band. Die drei Musiker konnten im vergangenen Jahr nach ihrem Auftritt bei "Metrobeat" einen Plattenvertrag unterzeichnen und rayen auch in diesem Jahr wieder im Kesselhaus. Veranstaltungen siehe Was Wann Wo, Seite 24.Die "Space Hobos" werden von ihren Fans für ihre "wahnsinnigen Gitarreninstrumentals" geliebt. Heute sind sie um 20 Uhr im Kesselhaus. Foto: Lichterloh