Bistum Limburg: Geißler: Bischof Tebartz-van Elst nach Afrika

Rom/Limburg - Nach den heftigen Vorwürfen um Verschwendung und Verschleierung im Bistum Limburg hat der frühere CDU-Generalsekretär Heiner Geißler eine Versetzung von Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst nach Afrika ins Gespräch gebracht. „Möglicherweise kann man dem Bischof empfehlen, dass er vielleicht mal ein Bistum in Afrika übernimmt“, sagte Geißler - ein engagierter Katholik - am Dienstag in der ARD. Dieser könne dort versuchen, seine Glaubwürdigkeit wieder zurückzubekommen. „Er ist und bleibt ja Bischof“, sagte Geißler, der ein erfahrener Schlichter ist. „Deswegen glaube ich, wird er im Bistum nicht mehr akzeptiert werden.“

Auch einen Tag nach einem mit Spannung erwarteten Treffen mit Papst Franziskus ist unklar, ob Tebartz-van Elst im Amt bleiben wird. Weder aus Rom noch aus Limburg drangen am Dienstag Details über die möglichen nächsten Schritte. Nach gut einer Woche Wartezeit hatte der Papst den Limburger Oberhirten am Montag zu einer kurzen Audienz empfangen. Über das Gespräch wurden zunächst keine Einzelheiten bekannt.

Ein Sprecher der Diözese konnte zunächst keine Angaben zum aktuellen Aufenthaltsort des Bischofs machen. Er teilte auch nicht mit, wann - und ob - Tebartz-van Elst nach Limburg zurückkommt. Medienberichte, wonach er für Dienstag einen Rückflug nach Deutschland gebucht haben soll, wurden von dem Sprecher weder bestätigt noch dementiert.

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Der katholische Oberhirte kommt seit Wochen wegen seiner umstrittenen Amtsführung und der mindestens 31 Millionen Euro teuren Bischofsresidenz nicht aus den Schlagzeilen. Der Vorgang stürzte die katholische Kirche in Deutschland in eine neue Krise.
Medienberichten zufolge sorgt die lange Abwesenheit des Bischofs auch für Probleme im Bistums-Alltag, da zum Beispiel wichtige Unterschriften fehlen. Der Sprecher der Diözese erklärte dazu: „Es greifen jetzt wie sonst auch die Regularien, wenn sich der Bischof nicht im Bistum aufhält.“ (dpa)