Jahresvergleich : Keine erhöhte Sterberate durch Corona in der ersten März-Hälfte
Das Statistische Bundesamt veröffentlicht eine Sonderauswertung der Sterbefallzahlen. In der ersten Märzhälfte gibt es im Jahresvergleich keine Erhöhung durch Corona.
Berlin - In Deutschland sind laut Robert-Koch-Institut bisher 4110 Menschen aufgrund von COVID-19 gestorben (Stand 18.4.2020). Die ersten beiden erfassten Todesfälle gab es am 9. März in Nordrhein-Westfalen. Wie stark sich die Corona-Pandemie auf die durchschnittliche Sterberate in Deutschland auswirkt, zeigt das Statistische Bundesamt in einer Sonderauswertung. Bisher gibt es zunächst die aktuellen Sterbefallzahlen bis zum 15. März.
Da in Deutschland täglich mehrere Tausend Menschen sterben, sind Anfang März noch keine Sondereffekte durch die Coronakrise abzulesen. Das Bundesamt schreibt: "Die ersten vorläufigen Daten für das Jahr 2020 geben aktuell noch keine Hinweise auf eine Übersterblichkeit durch COVID-19 mit auffälligen Abweichungen nach oben. Im Januar 2020 starben nach dieser Auszählung etwa 85.000 Menschen. Im Februar 2020 waren es mindestens 79.000 Personen. Auch in der ersten Märzhälfte ist bislang kein auffälliger Anstieg der Sterbefallzahlen erkennbar. Da die Grippewelle 2020 seit Mitte März als beendet gilt, könnte ein möglicher Anstieg von Sterbefallzahlen im weiteren Verlauf des Jahres 2020 in einem Zusammenhang mit der Corona-Pandemie stehen."
Ob die Sterbefallzahlen ab der zweiten Märzhälfte insgesamt erhöht sind, sollen künftig regelmäßig veröffentlichte Sonderauswertungen zeigen, teilte das Statische Bundesamt am Freitag mit. Erste Zahlen für den gesamten März 2020 sollen am 30. April 2020 zur Verfügung stehen.
Bei den aktuell vorliegenden Daten aus den vergangenen Jahren seien die typischen Schwankungen während der Grippezeit von ungefähr Mitte Dezember bis Mitte April zu erkennen. Im März 2019 starben beispielsweise etwa 86.000 Menschen, im März 2018, also in einem Jahr, als die Grippewelle besonders ausgeprägt war, waren es 107.000. Von diesen Schwankungen, auch das zeigen die Zahlen, ist vorwiegend die Altersgruppe ab 65 Jahren betroffen.