Dank in Orkanstärke
Es werden etwa 800 Gäste gewesen sein, die sich am Montagabend im Tränenpalast gegenseitig auf den Füßen standen. Der Anlass war ein Trauriger: Frank Hille, Schlagzeuger in Gruppen wie Pankow, 4PS und Veronika-Fischer-Band, war Ende November gestorben. Freunde und Kollegen hatten sich schnell für ein Benefizkonzert verabredet. Dessen Einnahmen sollen für die Gründung eines Frank-Hille-Forums, einer gewerkschaftsähnlichen Musikervertretung, verwendet werden, aber auch zu je einem Drittel an die Deutsche Krebshilfe und an die Flutopferhilfe gehen. Der Abend geriet zu einem Aufmarsch der Giganten aus ostdeutscher Rock- und Popmusik: Holger Biege ("Sagte mal ein großer Dichter") und Franz Bartzsch, Jürgen Ehle, Silly, Arnold Fritzsch, MTS, Tino Eisbrenner, IC Falkenberg, Reinhard Lakomy - alle waren dabei. Gleich drei Sängerinnen, die auf dem Plakat angekündigt worden waren - Ines Paulke, Aurora Lacasa und Veronika Fischer - hatten wegen Erkrankungen absagen müssen. Was Angelika Mann einige heikle Minuten einbrachte, denn sie musste den schwierigen Veronika-Fischer-Titel "Dass ich eine Schneeflocke wär" singen, ohne den ein Abend zu Ehren von Frank Hille nicht komplett gewesen wäre. Das Publikum dankte es ihr mit Applaus in Orkanstärke. Ein besonders berührender Moment: Komponist und Sänger Thomas Natschinski stand zum ersten Mal seit dem Tod seiner Frau im Sommer wieder auf der Bühne.Nebenbei versöhnte sich die Szene mit Wolfgang Lippert, der den Abend gemeinsam mit Wolfgang Martin moderierte. Lippert hatte sich spätestens seit seinen "Wetten, dass..?"-Zeiten in ganz anderen Sphären bewegt und wohl auch aus Angst vor dem Ostalgievorwurf Abstand gehalten. Im Tränenpalast traf er oft den Ton. Und gehörte dann beim musikalischen Höhepunkt, dem von allen gemeinsam gesungenen Hille-Titel "Blues für ein Mädchen", wieder dazu.----Davon träumt jeder Fan: Eben noch am roten Teppich gestanden und schon in den Saal gebeten. Am Freitagabend bei der Deutschlandpremiere von "Aviator", dem neuen Film von Regisseur Martin Scorsese, wird sich dieser Traum für zwei Zaungäste erfüllen. Sie werden vor dem Kino Delphi aus der Menge gepickt und dürfen die Premiere und die anschließende Fete nebenan im Theater des Westens miterleben. Und dabei den Hauptdarstellern Leonardo DiCaprio und Cate Blanchett ganz nah sein. Wer erst zum Beginn des Defilees gegen 18.30 Uhr am roten Teppich eintrudelt, der wird allerdings erleben, was es bedeutet, wenn es immer wieder heißt: Rechtzeitiges Erscheinen sichert die besten Plätze.----Zeit für eine gepflegte Neidattacke. Die Schauspielerin und Sängerin Maren Kroymann ("Mein Leben und ich") wird sich demnächst wohl öfter anhören müssen: "So wie du arbeitest, möchte ich gern mal Urlaub machen!" Und das ist wirklich nicht übertrieben, denn sie wird noch im Januar auf dem Luxuskreuzfahrtschiff "MS Europa" zwischen Mexiko und Hawaii singen und Lesungen geben. "Ich mache das zum ersten Mal und bin schon sehr gespannt, ob diese reichen Menschen auf dem Schiff mit mir etwas anfangen können." Sie bekommen ihr aktuelles Programm "Gebrauchte Lieder" zu hören. Honoriert wird man als Künstler für solche Auftritte auf dem Schiff übrigens in Naturalien: zum Beispiel mit einer guten Kabine, in der auch Platz für den Lieblingsmenschen ist - in diesem Fall Maren Kroymanns Lebensgefährtin Claudia Müller.------------------------------Foto: Begeisterte im rappelvollen Tränenpalast: Angelika Mann.------------------------------Foto: Demnächst in der Sonne: Maren Kroymann (r.) und Claudia Müller.------------------------------Foto: Auch Uwe Hassbecker von der Band Silly sang bei dem Gedenkkonzert zu Ehren von Schlagzeuger Frank Hille.