Das Charlottenburger Tor bekommt ein Museum / Besucher können auch aufs Dach steigen: Blick von oben

CHARLOTTENBURG. An 21 großen Schautafeln können sich jetzt Besucher in einem kleinen Museum über die Geschichte des Charlottenburger Tores informieren. Auch Bauteile, die bei der im Mai abgeschlossenen Sanierung nicht mehr zu verwenden waren, werden gezeigt - Schmuckelemente, die ersetzt werden mussten. Erstmals geöffnet wird das Tormuseum zum Tag des offenen Denkmals am Sonntag. Jeweils zur vollen Stunde zwischen 10-12 und 15-17 Uhr finden dort kostenlose Führungen statt. Danach ist jeden Sonnabend von 14-17 Uhr geöffnet. Der dann erhobene Eintritt von 1,50 Euro soll dem Museum zu Gute kommen.Dieses befindet sich im Untergrund. Im Nordturm führt eine Treppe hinab in zwei fensterlose Kellerräume. Die Stiftung Denkmalschutz und der Freundeskreis Charlottenburger Tor haben sie entrümpelt. "Wir wollen dort nicht nur Einblick in die Baugeschichte geben", sagt Stiftungsvorsitzender Lothar de Maizière. Gleichzeitig sollten die Räume für Veranstaltungen, beispielsweise Lesungen oder Diskussionen, zur Verfügung stehen. Die Wände sind aus schlichtem Beton. "Und sie bleiben auch so", sagt Helmut Engel, der Geschäftsführer der Stiftung. Die Anmutung des Technikraumes solle erhalten werden.Monatelang haben sich die Mitglieder des zwölfköpfigen Freundeskreises auf die Eröffnung vorbereitet. Der Freundeskreis, so die Leiterin des Charlottenburg-Wilmersdorfer Heimatmuseums, Birgit Jochens, die selbst Mitglied ist, wird das Museum betreiben. Tor-Freunde wie der 71-jährige Werner Stephan, früher Inhaber eines Blechverarbeitungsbetriebes, werden auch auf die Plattform in 22 Meter Höhe führen. Von dort haben Besucher einen weiten Blick über die Straße des 17. Juni.Auch über die Arbeiten zur Wiederherstellung der im Zweiten Weltkrieg zerstörten Kandelaber, die zum Ensemble gehören, wird der Freundeskreis informieren. Bis zur Fertigstellung im Jahr 2010 bleiben diese mit Werbeplanen verhängt. Innen sind schon die Maurer tätig. Sie bauen zunächst einen 17,50 Meter hohen begehbaren Klinkerkern. Das Fundament steht bereits, auch der sechs Meter hohe Sockel ist fertig. Das Klinkerbauwerk wird dann historisch originalgetreu mit Tuffstein aus der Eifel verkleidet, sagt Architekt Christian Koch: "Das ist eine Herausforderung." Denn von den früheren 22 Meter hohen Leuchten existiert außer alten Fotos und einem Modell im Technikmuseum nichts mehr.------------------------------Foto: Die Plattform des Charlottenburger Tores ist ab Sonntag regelmäßig geöffnet.