Das ehemalige KZ Columbiahaus wurde symbolisch nachgestaltet: Mahnmal feierlich eingeweiht

TEMPELHOFEin Mahnmal zum Gedenken an die Opfer des ehemaligen Konzentrationsiagers im Coiumbiahaus wurde am Sonnabend am Columbiadamm feierlich übergeben. indem einzigen Berliner KZ waren mehr als 8000 Häftlinge gefoltert, viele zu Tode gequält worden."Wir hoffen, daß viele Menschen, vor allem auch Junge, hierher kommen und sich mit der Geschichte der Nazizeit auseinandersetzen", erklärte Votksbildungsstadtrat Klaus Wowereit (SPD) zur Einweihung des Mahumais, das an der Einmündung Golßener Straße am Columbiadamm angelegt wurde. Eine Stahlkonstruktion will symbolisch das Columbiahaus darstellen. Zur Fahrbahnseite ist sie völlig abgeschirmt, zum Gehweg hin offen. Der Innenraum wird durch dicke Metailpiatten unterbrochen, damit sollen enge Gefängniszellen angedeutet werden. Die Idee stammt von Bildhauer Georg Seibert. Eine Tafel mit Inschrift wurde enthüllt, die über die Geschichte der Folterhölle Auskunft gibt. Historiker Kurt Schilde erklärte den rund 80 Tempeihofem, die zur Gedenkstätte gekommen waren, daß von 1933 bis 1936 zwischen 8000 und 10000 politische Häftlinge von der Gestapo in das Haus eingeliefert wurden. Zu ihnen gehörten der Rabbiner Leo Haeck, Kabarettist Werner Finck, Schauspieler Walter Gross und Ringkämpfer Werner Seelenbinder. Auch Friedrich Ebert (junior) und John Scheer wurden hier gefangengehalten.Im Oktober 1933 wurde Wolfgang Szepansky ins KZ eingewiesen, weu er die Parole "Nieder mit Hitler! KPD lebt" an die Wand geschrieben hatte. Der 84jährige nahm an der Einweihung des Mahnmals teil. "Die Häftlinge wurden auf das brutalste behandelt. Eine Musikkapelle spielte, damit man die Schreie nicht auf der Straße hörte", erinnert er sich noch gut. Das Mahnmal hätte seiner Meinung nach eher errichtet werden sollen. Aber auch jetzt habe es noch Bedeutung, damit sich die Ereignisse von damals nicht wiederholten.Inge Rabe-Lugebiel aus Tempelhof -- sie ist die Tochter einer ehemaligen Gefangenen im KZ Ravensbruck -- ist der Auffassung, daß das Mahnmai an einer schlechten Stelle steht, weil kaum Fußgänger an diesen Abschnitt das Columbiadamms kommen. Der Volksbildungsstadtrat: "Wir betrachten den Standort nur als Zwlschenlösung. Wenn der Flughafen stillgelegt wird, soll das Mahnmal möglichst an die Steile versetzt werden, wo sich das KZ tatsächlich befunden hat."