Das Heimatmuseum lädt zu Spaziergängen durch Hohenschönhausens Kunstlandschaft ein: Entdeckungen zwischen "Vogelbaum" und "Sofa"

Wie ein übergroßer Sitz aus Omas guter Stube steht seit 1990 das "Sofa" vor den Hochhäusern an der Barther Straße. Die Skulptur aus gelbem Sandstein ist ein beliebter Treffpunkt der Kiezbewohner. Nicht jede der 60 Plastiken im Bezirk ist so bekannt wie das "Sofa". Die meisten bleiben unbeachtet. Das soll sich jetzt ändern. Mit der Ausstellung "Skulptouren. Brunnen und Plastiken in Hohenschönhausen" will das Heimatmuseum auf die Kunstwerke im Bezirk aufmerksam machen. "Wir wollen, daß die Menschen die Skulpturen besser wahrnehmen", sagt Museumsleiterin Bärbel Ruben. Mitarbeiter des Museums haben alle 60 Plastiken fotografisch festgehalten. In drei Räumen sind die Bilder ausgestellt. "Wir wollten uns aber nicht auf eine Fotoausstellung beschränken", sagt Ruben. Fotos könnten nicht die Räumlichkeit und Atmosphäre ersetzen. Aber sie können Anregung sein, sich die Originale vor Ort anzuschauen. Das Museum hat die Ausstellung in thematische Spaziergänge gegliedert. Ausgerüstet mit dem Ausstellungskatalog kann sich jeder selbst auf den Weg machen und die Skulpturen vor Ort betrachten. Jede der einzelnen Touren wird ausführlich beschrieben. Es gibt eine Wanderkarte, die einzelnen Kunstwerke werden erläutert. Wer nicht gern allein geht, hat die Möglichkeit, mit Museumsleiterin Bärbel Ruben die Hohenschönhausener Kunstlandschaft zu erkunden. Die Idee der "Skulptouren" entstand nach einer Zustandsanalyse der Skulpturen, die das Kulturamt im vergangenen Jahr vorgenommen hatte. "Mit der Ausstellung wollen wir auch auf die Probleme der Kunst im öffentlichen Raum aufmerksam machen", sagt Ruben. Immer häufiger gäbe es Vandalismusschäden. Aus diesem Grund führt der Spaziergang auch an zwei leeren Sockeln an der Landsberger Allee vorbei. Die Kunstwerke liegen bei ihren Schöpfern in der Werkstatt und warten auf eine Reparatur. Doch dafür fehlt das Geld.