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Meine Fresse, meine Fresse! Die Berliner Graphikpresse!" dichtete Dieter Hoffmann nicht eben subtil, aber schwungvoll über die freundliche Verführung zum Kauf, der er in der Galerie der Berliner Graphikpresse anheim fiel. Am 15. Mai kann sie ihr 10-jähriges Jubiläum feiern, und ihr Begründer Peter Röske könnte viele solcher Geschichten erzählen - von der, einmal geweckt, lebenslangen Begeisterung für das Sammeln von Kunst, die auch an sparsamen Ehegatten vorbei praktiziert werden kann, denn kleinformatige, kolorierte Radierungen sind hier schon ab 40 Mark zu erwerben.Vor zehn Jahren bezog die Galerie ihre ersten Räume in der Brunnenstraße, 1998 erfolgte der Umzug nach Friedrichshain, mitsamt dem gut 100 Künstler umfassenden Angebotskatalog, in dem sich u.a. Altenbourg, Bofinger, Grieshaber, Stötzer, Mohr und Tübke finden. Peter Röske hatte den Kontakt zu ihnen auf dem seit 1975 jährlich stattfindenden Berliner Graphikmarkt geknüpft, mit der Wende allerdings wurde dieser eingestellt - und die Galerie der Berliner Graphikpresse konnte als neues Forum der Druckgrafik einen erfreulichen Käuferansturm verzeichnen. Man erklärt es sich so pragmatisch wie verschmitzt als "Flucht in die Sachwerte kurz vor dem Ende der DDR". (cab.)Die Jubiläumsausstellung ist Klaus Roenspieß zum 65. Geburtstag gewidmet. Vernissage am Dienstag ab 19 Uhr in der Galerie der Berliner Graphikpresse (Gabelsberger Str. 6, danach bis 20. Juni Di-Fr 13-19, Sa 11-15 Uhr).