Designer brüten neue Farben für die S-Bahn aus: Vom "Blauen Wunder" zum "Lattenzaun"

AT teilweise nicht OCR-lesbar8.1 der S-Bahn Berlin GmbH, die Im Januar den Fahrbetrieb übernimmt,l wird ein neues Desl~n ~ler ±~~ ~ti" gepellt" rot-~(kI8 -- näd" den L#ndasfarben von Berlin Und B~lndenbiar~.Nachdem 1924 die ersten dunkelgrünen S-Bahnen auftauchten, änderten si~h deren Farben häufig. Bei der Baureihe "Stadtbahn" (1927 in Dienst gestellt) gab es zwei Klassen. Während die "Hoizkiasse" durch okker-roten Außenanstrich erkennbar war, wurden die ~Poisterwagen" in der oberen Hälfte biau lackiert. Doch ocker-rot blieb über Jahrzehnte hinweg die "Stammfarbe".Dennoch gab es Bemühungen, andere Farben in Verkehr zu bringen. 1958 brachte die Reichsbahn ein bulliges Versuchsfahrzeug auf die Gleise. In "sozialistischer Gemeinschaftsarbeit" mit dem DDR-Institut für angewandte Kunst hatte der Zug ein neues Design -- blau und cr~me -- und bald auch seinen Spitznamen: "Blaues Wunder". Später wurde er wieder aus dem Verkehr gezogen.Ihre nächste Liefemng bestellte die Reichsbahn in I-lennigsdorf. Den Farb-Ausschlag gab ein Zug auf der Leipziger Messe. Niemals-Fahrgast Erich Honecker war von dessen Rot so entzückt, daß er gesagt haben soll; "G~nos~en, so machen w~r dasi" Noch heute haben die Züge der 3~ureihe 485 dleses~Outßt.Als die BVG ab 1986 auf der Nordsüdbahn ihre ersten neuen Zuge der Serie 480 fahren ließ, gab es eine Volksbefragung durch die Verkehrsverwaltung des Senats: gelb-rot oder kristaiiblau. Die Berliner woliten ihre Traditionsfarben behaiten.Im Osten wurden vorder 750-Jahr-Feier Berlins Dutzende S-Bahn-Wagen nach einem Politbüro-Beschluß umlackiert: Seitenfronten creme, Türen rot. Auch dafür fand der Volksmund eine Bezeichnung: "Lattenzaun". Nachdem etliche Züge durch die Spritzanlage gingen, mußte das Experiment abgebrochen werden.Neue Gouieurs wird es zunächst bei den Fahrzeugen der Serie 481 geben, die Ende 1995 in Dienst gestellt werden. Das Modell der Deutschen Waggonbau AG ist blau und anthrazit. S-Bahn-Chef Axel Nawrocki schwört hingegen auf die berlinisch-brandenburgischen Landesfarben. An eine Urniackierung vorhandener Fahrzeuge ist jedoch vorerst nicht zu denken: zu teuer. ril