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Gestern, nicht lange nach ihrem 99. Geburtstag, ist die in Düsseldorf geborene Schauspielerin und Theaterleiterin Ilse Rodenberg verstorben. Das teilt die Internationale Vereinigung der Kinder- und Jugendtheater ASSITEJ mit, die mit der Verstorbenen ihre langjährige Präsidentin und Ehrenvorsitzende verliert. Zeit und Ort der Beisetzung sollen noch bekannt gegeben werden.Kurz bevor die Nazis an die Macht kamen und Ilse Rodenberg Berufsverbot erteilten, machte sich die Kommunistin als Kabarettistin und Schauspielerin in Hamburg verdient, um dann in der DDR schnell zur Theaterleiterin aufzusteigen - zuerst in Neustrelitz, dann in Potsdam und schließlich in Berlin, wo sie 1959 das von ihrem Mann, dem späteren Staatsratsmitglied Hans Rodenberg, gegründete Theater der Freundschaft (heute: Theater in der Parkaue) übernahm.Von Ilse Rodenberg, der "Prinzipalin mit Prinzipien", wie sie vor 20 Jahren in dieser Zeitung genannt wurde, stammt der Satz: "Wenn ein Theater nicht autoritär geleitet wird, geht abends der Vorhang nicht auf". Im Theater der Freundschaft fand sie einen Inhalt für ihr weiteres engagiertes Leben. In ihrer vierzehnjährigen Intendanz, aber auch danach als ASSITEJ-Präsidentin wusste sie sich mit oft auch gefürchteter Vehemenz für die Interessen dieser an sich eher schwachen Kultursparte einzusetzen. (use.)------------------------------Foto: Die Prinzipalin ist tot: Ilse Rodenberg.