Die "Zeitfenster"-Biennale setzt das Konzerthaus in anderes Licht: Alte Musik in neuen Formen
Nicht nur ein weiteres Festival für Alte Musik wolle man im Konzerthaus bieten, hieß es gestern bei einer Pressekonferenz zu "Zeitfenster". "Zeitfenster" ist die erstmals vom 14. bis zum 21. April stattfindende Biennale für Musik vom Mittelalter bis ins 18. Jahrhundert. Neben dem "Zeitfenster Thema" (diesmal: Spanien) und dem "Zeitfenster Fokus" (diesmal: Streichquartett) gibt es bei "Zeitfenster Spezial" den Versuch, die traditionelle Konzertform durch andere Präsentationsweisen zu ergänzen.Einerseits schlägt man den Bogen zurück in das Zeitalter der Musik vor der Erfindung des Konzerthauses: Der Eröffnung des Festivals durch Jordi Savall mit der Capella Reial de Catalunya und dem Ensemble Hespèrion XXI geht am Nachmittag eine Straßenperformance der katalanischen Gruppe Camaleó voraus, nach dem Konzert folgt ein Spanisches Fest. Und am 16. April präsentiert der Sänger Fernando Terremoto mit seinem Ensemble traditionellen Flamenco.Andererseits setzt man auf multimediale Verknüpfung: So wird der Berliner Lichtdesigner Thilo Reuther während des Festivals das Konzerthaus und dessen Bühne neu beleuchten. Die Aufführung von Händels musical drama "Hercules" mit der Akademie für Alte Musik wird szenisch, aber ohne das herkömmliche Guckkastenprinzip realisiert. Und das bereits ausverkaufte Utopia-Projekt des Huelgas-Ensemble unter Paul van Nevel im Daimler-Chrysler-Atrium verknüpft vielstimmige Renaissance-Musik mit dreidimensionalen Echtzeit-Computersimulationen, erstellt von dem australischen Medienkünstler Jeffrey Shaw. Ein Festivalpass um 18 Euro gewährt 20 Prozent Ermäßigung bei allen Konzerten. (wf.) Tel. 20309-2101/-2102 www.zeitfenster.net