Einigung über Sanierung der Station Märkisches Museum: Abgeschlagene Fliesen werden nachgebrannt
MITTE. Noch in diesem Monat wollen die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) die Arbeiten am U-Bahnhof Märkisches Museum wieder aufnehmen. Das Verkehrsunternehmen einigte sich mit dem Bezirksamt Mitte über die denkmalgerechte Sanierung der Station. Die BVG hat sich verpflichtet, alle Auflagen des Landesdenkmalamtes zu erfüllen. Im Gegenzug stellt Mitte das Bußgeldverfahren gegen die BVG wegen der abgeschlagenen Deckenfliesen ein. Baustadtrat Thomas Flierl (PDS) hatte im Februar die Arbeiten auf dem U-Bahnhof stoppen lassen, nachdem fast alle Fliesen der elf Meter hohen Gewölbedecke ohne Genehmigung der Denkmalpfleger von der BVG entfernt worden waren. "Wir werden die grauen und weißen Fliesen jetzt nachbrennen lassen und sie nach Abschluß der Betonarbeiten wieder an die Decke anbringen", sagt Norbert Klempert, Betriebsleiter der Berliner U-Bahn. Laut BVG wird die Bahnhofssanierung in etwa neun bis zwölf Monaten abgeschlossen sein.Daß der Bezirk keine Strafe gegen die Verkehrsbetriebe verhängt, hat einige Bezirksverordnete verstimmt. Sie werfen dem Bezirksamt vor, "erst Härte zu demonstrieren und dann immer wieder einzuknicken". Beispielsweise hatte das Bezirksamt im Januar 1998 den Bau der beiden Schinkelschen Torhäuser am Platz vor dem Neuen Tor stoppen lassen, weil sie höher als genehmigt gebaut wurden. Sanktionen gegen die Bauherren gab es am Ende auch hier nicht."Eine Auseinandersetzung vor Gericht würde mehrere Jahre dauern", sagt Flierl. Daß so lange Baugerüste auf dem Bahnhof stehen, könne man den Fahrgästen nicht zumuten. Das Bezirksamt betrachtet den Bahnhof Märkisches Museum als Test für die denkmalgerechte Sanierung der Stationen entlang der U-Bahnlinie 2. Die BVG will noch in diesem Jahr mit den Arbeiten an weiteren Bahnhöfen in Mitte beginnen, unter anderen soll die Station Hausvogteiplatz erneuert werden. (ua.)