Einsturzgefährdeter Bunker wird abgetragen / Zwölf Bäume fallen: Koppenplatz bald zu ebener Erde
MITTE Rund um den Koppenplatz fallen Bäume. Bis Ende des Jahres wird die rund 3 500 Quadratmeter große Fläche umgestaltet. Der Bunker unter dem Platz wird gegenwärtig abgetragen.Seit kurzem versperrt ein Zaun den Zugang zum Koppenplatz. Ein Teil des Geländes, zwischen Kleiner Hamburger- und Ackerstraße, darf nicht betreten werden. "Weil der darunter befindliche Bunker einsturzgefährdet ist", erklärt Stefan Rauner, Leiter des Naturschutz- und Grünflächenamtes.Als bei Tiefbauarbeiten die Rückwand des ehemaligen Schutzraumes abgetragen wurde, entdeckten Mitarbeiter des Bezirksamtes die Gefahr. "Bisher gingen wir davon aus, daß der Bunker bei einer Sprengung zerstört wurde", sagt Rauner. Unter dieser Voraussetzung habe man die Umgestaltung des Platzes geplant. So sollte er sich auch weiterhin auf der kleinen Anhöhe befinden.Das ist jetzt nicht mehr möglich. "Die Bunkerdeckplatte und somit der Berg müssen entfernt werden", betont der Leiter des NGA. In den entstehenden Hohlraum füllen die Fachleute dann das Abbruchmaterial. Dadurch befindet sich der künftige Koppenplatz auf ebener Erde.Wie Rauner erklärt, müssen wegen des Bunkerabrisses insgesamt zwölf Bäume gefällt werden. Gestern wurde damit begonnen. "Sie haben alle Rindenschäden und sind nicht mehr vital", begründet der Leiter. Einige Anwohner sind darüber allerdings empört. "Unerhört, auch das letzte Grün weit und breit wird uns genommen", sagt ein älterer Herr. Rauner beruhigt: "Als Ausgleich werden 23 Linden neu gepflanzt." Mitte August soll der Abbruch beendet sein. Die Baufirmen erhielten Auflagen zum Lärmschutz. So sind "geräuschintensive Stämmarbeiten" nur wochentags von 8 bis 12 und 14 bis 16 Uhr erlaubt.Die Umgestaltung des Stadtplatzes beginnt Ende August. Dabei wird der Spielbereich vergrößert. Ein Streetball-Feld ist unter anderem geplant. Im nördlichen Teil entsteht ein sieben Meter breiter Gehweg. Sträucher werden gepflanzt und Rosenbeete angelegt. Mitten auf dem Koppenplatz wird das "Denkmal für das Wirken jüdischer Bürger" aufgestellt. Diese bronzene Platte mit einem Tisch und zwei umgefallenen Stühlen soll symbolisch daran erinnern, wie jüdische Bürger von den Nazis aus dem Leben gerissen wurden. "Wir einigten uns mit dem Künstler auf den neuen Standort, ursprünglich sollte das Denkmal auf dem Gehweg stehen", sagt Rauner.