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Das Vitra Design Museum zieht mit einer Dependance in das ehemalige Abspannwerk Humboldt. Eröffnet wird das Museum am 1. Juli mit einer Retrospektive über Verner Panton. Genutzt werden die 100 Meter lange und sieben Meter schmale Transformatorenhalle sowie ein Turm im Innenhof: die ehemalige Schaltwarte. Als Büros dienen einige angrenzende Räume des 1925 von Hans Heinrich Müller entworfenen Gebäudes an der Ecke von Kopenhagener und Sonnenburger Straße. Der Backsteinbau gilt als eindrucksvolles Denkmal der Industriearchitektur.Bisher standen große Teile dieses Denkmals leer. Einen Bereich nutzt die Bewag, Besitzerin des Bauwerks, für ihr Regionalbüro Nord. Für rund 3 000 Quadratmeter Fläche werden noch Mieter gesucht, seitdem das Werk, das zuvor Pankow, Friedrichshain und Prenzlauer Berg mit Strom versorgte, im Juni 1993 vom Netz genommen wurde. Im Abspannwerk wurde zuvor der mit 30 Kilovolt ankommende Strom auf sechs Kilovolt heruntergeladen.Das Abspannwerk Humboldt ist die erste Filiale des Vitra Design Museums, das vor zehn Jahren in Weil am Rhein eröffnet worden ist. Weitere Dependancen in Italien und anderen europäischen Ländern sollen folgen. Das Museum erarbeitet eine Vielzahl von Ausstellungen zur Geschichte von Design (insbesondere von Möbeln) und Architektur. In Berlin will Kurator Mateo Kries die Aktivitäten des Museums nicht auf wechselnde Ausstellungen beschränken. Gedacht ist unter anderem an Workshops und Architekturführungen. Vorbereitet werden Ausstellungen über Luis Barragan, Isamu Noguchi, Ludwig Mies van der Rohe und Frank Lloyd Wright. Die Eröffnungsausstellung, die bis Oktober laufen wird, widmet sich dem dänischen Designer Verner Panton, dessen bekanntestes Werk in Deutschland die Inneneinrichtung des "Spiegel"-Hauses in Hamburg ist. (mp.)