Geheimtipps zum Valentinstag: Das sind Berlins romantischste Restaurants

Am Dienstag ist der Tag der Liebenden – höchste Zeit also, einen Tisch zu reservieren! Wir zeigen Ihnen, in welchen Restaurants es sich vorzüglich turteln lässt.

Schmacht! Bei den Filmfiguren von Doris Day und Rock Hudson, hier in „Bettgeflüster“ (1959), wirkt das romantische Setting wahre Wunder.
Schmacht! Bei den Filmfiguren von Doris Day und Rock Hudson, hier in „Bettgeflüster“ (1959), wirkt das romantische Setting wahre Wunder.imago

Was die Romantik angeht, avanciert Berlin aktuell zum Chartstürmer. Gerade vor zwei Wochen erst erklärte eine Studie Berlin ob der vielen hübschen Sehenswürdigkeiten und tollen Ausgehmöglichkeiten zur „romantischsten Stadt Deutschlands“ – was zumindest die Einheimischen doch eher verwundert. Und nun, just vorm Valentinstag am 14. Februar, meldet das Onlineportal Open Table: „Berlin führt in diesem Jahr die Liste der 50 romantischsten Restaurants in Deutschland an.“

Gleich sechs Berliner Fresstempel haben es demnach in die Auflistung geschafft – mehr Restaurants als aus jeder anderen deutschen Stadt. Im Auftrag von Open Table hatte das Meinungsforschungsinstitut Yougov im Januar exakt 2105 Erwachsene nach ihren liebsten romantischen Restaurants befragt; Spitzenreiter aus der Hauptstadt ist demnach das Café in der Gartenakademie auf Platz 3, etwas weiter hinten folgen noch das Frea, Katz Orange, die Kink Bar, Night Kitchen und der Ratskeller in Köpenick.

Gute Nachrichten für alle Verliebten also: An geeigneten Restaurants fürs Valentinstags-Dinner mangelt es in Berlin nicht. Das zeigt auch ein Blick auf unsere ganz eigene kleine Liste, in der wir unsere Empfehlungen für ein möglichst romantisches Dinner am Dienstag zusammengetragen haben.


1. Hier wird’s schummrig: Delizie D’Italia in Prenzlauer Berg

Eine Speisekarte werden Sie im Delizie D’Italia vergeblich suchen. Stattdessen bringt Ihnen die überaus freundliche, witzige Kellnerin oder der Kellner eine große Tafel an den Tisch: Darauf sind die beinahe täglich wechselnden Gerichte aufgeschrieben, die hier aus saisonalen Zutaten zubereitet werden. Neulich waren das zum Beispiel ein Ragù al cervi, ein butterweiches Hirschragout mit Tagliatelle, oder Ravioli mit Birne und Walnuss. Um die 20 Euro kostet so ein Gericht.

Was das Delizie so richtig schön romantisch macht, ist aber nicht bloß das köstliche Essen. Es sind die kleinen Tische mit den obligatorisch rot-weiß karierten Tischdecken, die vielen Kerzen überall, die für schummriges Licht sorgen, freigelegte Backsteinwände, an denen Regale voller Weinflaschen hängen. Und natürlich die hübsche Gegend rund um die Kollwitzstraße, in der sich nach dem guten Essen – und einem hervorragenden Nussschnaps aufs Haus! – ein gemütlicher Spaziergang machen lässt.

Delizie D’Italia. Kollwitzstraße 100, 10435 Berlin, Mo.–Sa. 12–24 Uhr. www.delizieditalia.de


2. Speisen wie Doktor Schiwago: Pasternak in der Knaackstraße

Von den kleinen Tischen mit den weißen Tischdecken und langstieligen Kerzen darauf über die üppigen Kronleuchter an der Decke bis zum hübschen Fischgrätparkett, das unter jedem Schritt urig knarzt: Es gibt viele Details, die das Pasternak in der Knaackstraße zu einem wirklich romantischen Laden machen. Und auch die Speisekarte ist voll von deftigen und süßen Versuchungen, die jeden Gast zum Schwärmen bringen.

In dem russisch-jüdischen Restaurant gibt es zum Beispiel viele verlockende Blini-Variationen, einen handfesten Borschtsch oder das jüdische Hähnchengericht Pulka. Sie lassen sich auch zu einem Menü kombinieren, das im Pasternak zwischen 37 und 55 Euro kostet. Benannt ist das Restaurant übrigens nach dem russischen Schriftsteller Boris Pasternak, der unter anderem „Doktor Schiwago“ geschrieben hat. Und auch darin spielt die Liebe bekanntlich keine untergeordnete Rolle.

Pasternak. Knaackstraße 22/24, 10405 Berlin, Mo.–So. 9–24 Uhr. www.restaurant-pasternak.de


3. Teilen macht glücklich: Tian Fu in der Uhlandstraße

Beim Valentinstag und dem ersten Date im Restaurant denken viele sofort an den Italiener um die Ecke: Amore bei Kerzenschein, Nudelessen wie bei Susi und Strolch, wo am Ende eine einzige Spaghetti reicht, um zum Kuss verführt zu werden. Dabei ist das natürlich ein recht klebriges Klischee, und überhaupt führt der Weg zum Herzen in Wahrheit über die chinesische Küche.

Nehmen wir zum Beispiel eines der besten China-Restaurants Berlins, das gemütliche Tian Fu in der Uhlandstraße in Wilmersdorf. Hier kann man sein Date auf Herz und Nieren prüfen und sich so spätere Enttäuschungen ersparen. Bestellt er ein Gericht, das auf der Karte mit drei Chilischoten ausgezeichnet ist, zum Beispiel die Hühnerfleischwürfel nach Chongqing-Art zu zwölf Euro? Der Mann will’s wissen! Isst er das Gericht dann auch, ohne in Schweiß und Tränen auszubrechen? Hervorragend!

Wenn er jetzt noch seine gebratenen Auberginen mit Ihnen teilt, dann hat er nicht nur die chinesische Esskultur verstanden, sondern auch die schöne Lebensweisheit verinnerlicht, dass Essen Vergnügen ist, ein kommunikativer Akt des Zusammenkommens und der Beziehungspflege. Ach ja, im Tian Fu gibt’s auch Nudelsuppen. Dem Disneyfilm-reifen Kuss steht also nichts im Wege.

Tian Fu. Uhlandstraße 142, 10719 Berlin, Di.–Fr. 12–15.30 und 17.30–23 Uhr, Sa.-So. 12–23 Uhr. www.tianfu.de


4. Beste Aussichten: Skykitchen an der Landsberger Allee

Für Berlin gilt wie für fast jede Großstadt: Am schönsten ist sie von oben, mit Abstand betrachtet, wenn Häuser, Kuppeln, Türme, Hügel zu einer Skyline verschmelzen und abends im Lichterglanz funkeln. Wenn das nicht romantisch ist, ja was denn dann? Gute Aussichten, gutes Essen und guter Wein kommen im Restaurant Skykitchen zusammen, dem Sternelokal im zwölften Stock des Andel’s Hotels an der Landsberger Allee, deren umtoste Ausfallstraßenhässlichkeit hier oben keine Rolle mehr spielt.

Der Blick ist schier endlos, er reicht über die ganze Stadt. Hier kann man sich beim Date erzählen, wo man schon überall gewohnt hat in Berlin. Dazu das traumhafte Menü von Alexander Koppe, selbst gebürtiger Berliner und seit 2012 Chef de Cuisine im Skykitchen. Auf seinen Tellern kommen feine französische Cuisine, die exotische Vielfalt Asiens und bodenständige Berliner Tradition zusammen. Nach dem Essen geht es mit dem Liebsten zwei Etagen höher in die Bar Loft14, wo der Abend bei einem Cocktail auf einem Sofa aus Samt oder in der kuscheligen Sitzecke zu Ende geht. „Die Fahrt nach Lichtenberg lohnt sich“, schreiben die Tester vom Guide Michelin – und haben damit absolut recht.

Skykitchen. Landsberger Allee 106, 10369 Berlin, Di.–Sa. ab 18 Uhr, Reservierung unter skykitchen.berlin/de


5. So überraschend wie der erste Flirt: Hostaria del Monte Croce

Wirklich gut versteckt und das nun schon seit mehreren Jahrzehnten befindet sich die Hosteria del Monte Croce in der Mittenwalder Straße, in einer Ecke von Kreuzberg, die vieles ist, aber nicht romantisch.

Im zweiten Hinterhof befindet sich eine Remise, darin die familiengeführte Hosteria del Monte Croce, der Name natürlich ein Verweis auf den Stadtteil. Die Hostaria selbst vergleicht sich mit einem italienischen Landgasthaus und das trifft es: Rustikal und unprätentiös verbirgt sich da an der Peripherie des Bergmannkiezes, der wirklich nicht arm an Restaurants ist, ein Lokal, das auf internationalem Niveau kocht und das für ein romantisches Dinner wie geschaffen ist.

Eine Voraussetzung allerdings gibt es: Das Dinner braucht Zeit und Hunger sollte man auch haben, denn das Menü wird monatlich festgelegt, es gibt nur dieses eine, bestehend aus sieben, nicht zu großen Gängen. Dabei hat die Hosteria so viel Flair, dass die drei Stunden, die das Mahl meist benötigt, ruckzuck um sind.

Hosteria del Monte Croce, Mittenwalder Straße 6, 2. Hinterhof, 10961 Berlin. Tel.: 030 6943968. www.hostaria.de. Öffnungszeiten: Di.–Sa., 18–22 Uhr

Menü inklusive Getränke 69 Euro. Nur Barzahlung. Das Menü für den jeweiligen Monat auf der Website einsehbar. Eine vegetarische Variante kann vorbestellt werden.