Vegan-vegetarisches Berlin: 8 Restaurants, die fleischlos glücklich machen
Es geht auch ohne Fleisch: Hausmannskost, asiatische Gerichte, Burger, Gänge-Menüs. Wer vegetarisch oder vegan lebt, muss nicht auf beste Restaurantbesuche verzichten.

Wer als Vegetarierin oder Veganer in weniger gute – oder sagen wir mal: zeitgeistige – Restaurants geht, kann schon mal ratlos vor der Karte sitzen. Nur Fleischgerichte! Und als Antwort auf die Frage nach einer fleischlosen Alternative hat jede und jeder schon mindestens einmal zu hören bekommen: „Wir haben auch Salat!“
Aber natürlich haben auch Vegetarier und Veganerinnen großen Hunger, wollen was Warmes essen – und nicht den Speck aus den Bratkartoffeln picken. Falls Sie kulinarisch also mehr erwarten als nur Pommes, eine Backkartoffel oder einen bröseligen Gemüsebratling, würden wir Ihnen gern ein paar ausgesuchte Restaurants empfehlen, in denen Sie ganz bestimmt satt und glücklich werden.
1. Hausmannskost in Prenzlauer Berg: Försters
„Einfach schlemmen, ohne Nachdenken, 100% vegan und handgemacht“, lautet das Motto des gutbürgerlichen Restaurants Försters, benannt nach der Inhaberin, das seine Zutaten nach eigenen Angaben hauptsächlich von einem Berliner Bio-Lieferanten bezieht.
Montags ist Schnitzeltag: Es gibt beispielsweise „Wie ‚ner‘ Schnitzel“ mit Kartoffel- und Gurkensalat, Cordon bleu, Schnitzel Milano mit Cashew-Mozzarella oder ein Hamburger-Schnitzel mit Spiegelei (ab 12 Euro). Und donnerstags gibt’s Döner (ab 5,50 Euro).
Ein echtes Highlight ist die vegane Maishähnchenkeule mit Sojarahmwirsing und Rote-Bete-Kartoffel-Püree (21,50 Euro). Und auch Rouladenfans kommen auf ihre Kosten. Die Sojaroulade in Rotweinsoße kommt mit wildem Brokkoli und Kartoffelgratin (19,50 Euro).
Wo? Dunckerstraße 2a, 10437 Berlin, acht Fußminuten vom U-Bahnhof Eberswalder Straße (U2)
Öffnungszeiten: täglich von 17 bis 22 Uhr
2. Vietnamesische Köstlichkeiten in Charlottenburg: Tiger Club
Gyoza, Dumplings, Edamame, Frühlingsrollen – schon allein an den Vorspeisen (ab 3,50 Euro) kann man sich satt essen. Und auch bei den Hauptspeisen fällt es schwer, sich zu entscheiden, was auch an den günstigen Preisen liegt.
Spannend: Die Jackfruit-Tofu-Pfanne mit Gemüse, Chili, Knoblauch und Duftreis (9,90 Euro) ist eine geschmacksintensive Erweiterung des Veggie-Speiseplans. Zum Nachtisch gibt es drei Dessert-Varianten zur Auswahl, und da sollten Sie sich definitiv ein bisschen Platz im Bauch lassen. Denn der mit Banane gefüllte warme Klebreis mit Kokosmilch, Cashews und Sesam (45 Euro) macht Körper und Seele richtig schön zufrieden.
Wo? Deitmerstraße 13, 12163 Berlin, zu Fuß drei Minuten vom U-Bahnhof Schloßstraße (U9)
Öffnungszeiten: Montags bis donnerstags von 12 bis 21 Uhr, freitags und samstags bis 22 Uhr, sonntags geschlossen
3. Italienisch essen in Wedding: Sotto
Der Käse wird durch eine Mandelsoße ersetzt, das Carpaccio mit Kohlrabi kredenzt, Pizza- und Nudelteig sind selbstgemacht und haben mindestens drei Stunden Zeit zu gehen. Im Sotto werden traditionelle italienische Gerichte vegan und vegetarisch interpretiert – und das mundet!
Die Zutaten sind erlesen: Das Mehl und der Wein kommen aus Italien, das Gemüse hier aus der Region. Die günstigste Pizza ist die Margerita (8,50 Euro; vegan: 8 Euro), die teuerste kostet 13 Euro und ist mit Palmkohl, Kartoffeln, Walnüssen, Fenchelsamen und getrockneten Tomaten belegt. Auf Wunsch und gegen Aufpreis (1 Euro) kann der Teig auch glutenfrei bestellt werden.
Wo? Neue Hochstraße 25, 13347 Berlin, vom S-Bahnhof Humboldthain (S1, S2, S25, S26) sind es vier Minuten zu Fuß.
Öffnungszeiten: Dienstags bis sonntags von 17 bis 22 Uhr, montags geschlossen
4. Burger, Snacks und Co. in Treptow: Neue Republik Reger
Bloß nicht mit wenig(er) zufrieden geben. In Alt-Treptow hat sich ein Burgerladen dem ganz Großen verschrieben, wie die Macher klarstellen: Niemand soll ausgegrenzt, keinem geschadet werden. Insofern ist es logisch, dass Wert auf Bio-Lebensmittel gelegt wird und dass es „keinen Platz für Rassismus, Sexismus, Homofeindlichkeit und Diskriminierung“ gibt.
Die Neue Republik versteht sich als „soziales und veganes Restaurantprojekt“, das vereinen und zufrieden machen möchte. Liebe geht durch den Magen, weiß der Volksmund, und hier, mitten im Kunger-Kiez, kann man das ziemlich gut probieren. Zu den Pommes (3,80 Euro) gibt es elf verschiedene Soßen zur Auswahl, zum Beispiel Rettich-Rosé und Dill-Mayonnaise.
Es gibt auch Kimchi Fries (5,30 Euro), Hotdogs (4,10 Euro) und Salate (ab 3,80 Euro). Richtig verrückt wird’s aber in puncto Burger. Der Angry-Crowd-Burger (8,10 Euro) ist mit veganem Leberkäse und Sauerkraut belegt, zum Pulled-Seitan-Burger (8,60 Euro) werden Coleslaw und Tortilla-Chips gereicht. An Klassik-Fans ist aber natürlich auch gedacht. Der herkömmliche Burger ist mit einem Black-Bean-Patty, frischem Gemüse und Röstzwiebeln belegt.
Wo? Bouchéstraße 79a, 12435 Berlin, direkt an der Bushaltestelle Bouchéstraße (Bus 194)
Öffnungszeiten: Mittwochs bis montags von 12.30 Uhr bis 22 Uhr, dienstags geschlossen
5. Sushi und Asian Fusion in Pankow: Nam Y
Am Rande des Florakiezes, kurz vor der Grenze zu Wedding, liegt das asiatische Restaurant Nam Y. Der Name ist „eine Zusammensetzung der Namen unserer Kinder“, schreibt die Betreiberfamilie auf ihrer Homepage. Und nach deren Auffassung schmeckt das Essen „zuhause bei Mama“ natürlich am besten.
Neben Sushi finden Sie hier vorrangig vietnamesische Gerichte und spannende Asian-Fusion-Kreation, aber es gibt auch Fisch-Gerichte für die Pescetarier. Auf Fleisch wird komplett verzichtet, aber nicht auf Geschmack. Die hausgemachten Wan-Tans, gefüllt mit Tofu und Pilzen, sind ein Gedicht (11,50 Euro). Richtig satt wird man von den Udonnudeln mit Gemüse und Seitan (11,50 Euro).
Ganz anders als gewohnt und dennoch richtig lecker sind die Frühlingsrollen, die nicht handlich klein, sondern ziemlich groß und knusprig sind. Serviert werden sie mit Salat, Reisnudeln, Erdnüssen und Koriander (10,90 Euro). Fleischessern sei die krosse Ente mit Curry und Kokosmilch empfohlen, die vegan ist, aber originalgetreu schmeckt (13,50 Euro).
Wo? Wollankstraße 105, 13187 Berlin, vom U-Bahnhof Wollankstraße (S1, S25, S26) sind es nur zwei, drei Minuten zu Fuß.
Öffnungszeiten: täglich von 11.30 Uhr bis 23 Uhr
6. Indisch in Kreuzberg: Hari Moksh
4,7 von 5 möglichen Sternen bei mehr als 400 Google-Rezensionen. Das ist beachtlich! Aber eben auch verdient, denn der vegan-vegetarische Inder Hari Moksh tafelt Köstlichkeiten auf, dass man sich wünscht, der Magen wäre ebenso groß wie der Appetit. Das Personal ist freundlich und schnell, die Gerichte günstig (ab 8,50 Euro), aber dennoch ein Geschmackserlebnis.
Eine der teuersten Hauptspeisen ist Kamal Kakdi Kofta (12,40 Euro), bestehend aus gekochten Lotoswurzel-Gemüsebällchen mit Mandeln und Rosinen in Cashew-Kokosmilch-Soße. Vom Grill gibt es beispielsweise Saisongemüse mit mariniertem Paneerkäse und Tofu (14,90 Euro). Ein Garlic Naan kostet lediglich 2,90 Euro.
Wo? Köpenicker Straße 159, 10997 Berlin, zehn Minuten zur Fuß vom U-Bahnhof Schlesisches Tor (U1)
Öffnungszeiten: täglich von 12 bis 22 Uhr
7. Orientalische Bowls in Neukölln: Holy Flat
Früher hätte man von Wraps gesprochen, aber heutzutage nennt man die gewickelten und gefüllten Teigfladen eben Flats. Diese sind im Holy Flat mal mit gegrilltem Halloumi, frischem Gemüse und Minze gefüllt (ab 8,20 Euro) oder aber schwarzen Bohnen, braunem Reis, Süßkartoffel und Guacamole (ab 8,50 Euro).
Das Gleiche kann man sich im Prinzip auch als „nicht auf die Hand“ geben lassen, eben als Bowl. Optisch wie geschmacklich so richtig schön, wie es sein soll, wenn man sich was Gutes tun möchte. So etwas wie die Coco-Bowl (9,50 Euro) mit Reis, der nach Kokosnuss schmeckt, mariniertem Tofu, gebratenen Pilzen, Gemüse und Kokos-Erdnuss-Dressing findet man nicht überall.
Wo? Lenaustr. 10, 12047 Berlin, vom U-Bahnhof Schönleinstraße (U8) sind’s nur sechs Minuten zu Fuß.
Öffnungszeiten: Montags bis freitags von 11.30 Uhr bis 21 Uhr, am Wochenende von 12 bis 21 Uhr.
8. Gänge-Menüs in Mitte: Cookies Cream
Es war eines der ersten Veggie-Restaurants Berlins und gleich zu Beginn auch eines der bekanntesten. Denn der Chef, Heinz Gindullis, betrieb zuvor das unvergleichliche Cookies, besonders legendär gegenüber der Stabi-Ost. Wegen Sanierung musste der Club raus, danach zog ein Nobelkarossenhersteller ein, und heute ist auf der Ecke das Bud-Spencer-Museum.
„Damals, 2007, gab es keine Rezepte und keine Regeln für ein vegetarisches Fine Dining Restaurant. So schufen wir eine eigene Küche, in der es darum geht, moderne Verarbeitungstechniken sowie altes Wissen über Zutaten zu nutzen“, steht auf der Homepage.
Und weiter: „Das Cookies Cream wurde 2018 vom Guide Michelin zum besten vegetarischen Restaurant in Berlin gewählt und hat seitdem jedes Jahr einen Stern erhalten. Mittlerweile bietet es auch eine vegane Speisekarte an.“
Ein Fünf-Gänge-Menü kostet 90 Euro, sieben Gänge kosten 110 Euro. Es gibt zum Beispiel Kohlrabi in Trüffel-Teriyaki-Saft geschmort, Parmesanknödel, Topinambur-Tatar und noch viel mehr, das einem das Wasser im Munde zusammenlaufen lässt. Die Karte ist sehr übersichtlich, was heißt: Hier wird sich auf das Wesentliche konzentriert. Und das mit ganz viel Perfektion und Hingabe.
Wo? Behrenstr. 55, 10117 Berlin, drei Fußminuten vom U-Bahnhof Unter den Linden (U5, U6)
Öffnungszeiten: Dienstags bis samstags von 17 bis 23 Uhr, montags geschlossen