Affenpocken: Impfstoff wird knapp, Berlin weiß nicht, wann Nachschub kommt

In Berlin standen 9500 Dosen des Impfstoffs gegen Affenpocken bereit. Sie scheinen so gut wie aufgebraucht. Bis neue kommen, könnten viele Wochen vergehen.

Impfstoff gegen Affenpocken
Impfstoff gegen AffenpockenAP/Francisco Seco

Sie rufen Praxis nach Praxis an, in der Hoffnung, einen Impftermin zu ergattern: Viele Berliner wollen sich gegen die Affenpocken immunisieren lassen. Doch am Telefon hören sie, dass es keine Termine gibt, weil den Praxen der gelieferte Impfstoff namens Imvanex bereits ausgegangen oder für Patienten mit Termin reserviert ist.

Wann kommt Nachschub? Erst mal kommt offenbar gar keiner. „Berlin hat vom Bund bisher 9500 Dosen Impfstoff erhalten. Zu den ursprünglich 8000 sind später noch 1500 hinzugekommen“, sagt Laura Hofmann, Sprecherin der Senatsverwaltung für Gesundheit, der Berliner Zeitung. Und: „Wir wissen nicht, wann die nächste Lieferung kommt.“

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Das Bundesgesundheitsministerium habe Berlin bisher nicht informiert. Zuletzt sei stets vom Ende des dritten Quartals die Rede gewesen. Das wäre erst Ende September, in acht Wochen also.

Wie viel wurde verimpft? Weiß Berlin auch nicht genau

„Wir haben jetzt selber aus der Presse erfahren, dass es angeblich im September so weit ist“, sagt Hofmann weiter. Zum Glück flache die Kurve der Neuinfektionen in Berlin ab und es gebe nach wie vor keine schweren Verläufe. Außerdem könne man „durch eigenes Verhalten das Risiko minimieren“. Dennoch sei es „keine gute Situation“, denn man wolle allen, die sich impfen lassen möchten, die Impfung auch anbieten.

Die Senatsverwaltung kann im Moment nicht sagen, wie viele der 9500 ausgelieferten Dosen in den Berliner Praxen noch vorrätig sind. Es lägen derzeit keine validen Zahlen über die bereits erfolgten Impfungen vor.

Bis zum Mittwoch wurden dem Robert-Koch-Institut 2724 Affenpockenfälle aus allen 16 Bundesländern gemeldet. Davon 1377 in Berlin, dem Hotspot in Deutschland, und nur 43 in Brandenburg. Manche Berliner haben begonnen, sich in anderen Bundesländern nach Impfterminen zu erkundigen – das klappte zum Teil.