Sie war 50 Jahre alt, als sie die Diagnose erhielt. Ulrike Stamm hatte innerhalb von vier Wochen mehrere schwere Infekte, suchte ihren Hausarzt auf und hatte Glück, dass schnell ein Verdacht aufkam, angeborener Immundefekt, der sich nach Untersuchungen an der Berliner Charité zu einer Diagnose erhärtete. „Für mich war das zunächst ein Schock“, sagt Ulrike Stamm. „Aber wenn man den erst einmal verarbeitet hat, kann man gut mit dem Befund leben.“ Bei der Mitarbeiterin der Humboldt-Universität sind es inzwischen zwölf Jahre, die sie damit lebt. Sie sagt: „Das Tolle ist, dass es eine wirksame Therapie gibt.“ Immunglobuline, hergestellt aus gespendetem Blutplasma, subkutan verabreicht, unter die Haut gespritzt.
Patienten mit Immundefekt: Die lebenswichtige Therapie wird knapp
Wer häufig schwere Infekte durchmacht, könnte einen angeborenen Immundefekt haben. Die Krankheit wird oft spät erkannt. Nun bangen Patienten um ihre Therapie.

Wer Plasma spendet, hilft damit auch Menschen mit einem geschwächten Immunsystem.imago/Rupert Oberhäuser