Das Ruhrgebiet kann auch flauschig: Otternachwuchs in Duisburg
Vierfacher Nachwuchs bei den bedrohten asiatischen Zwergottern: Mittlerweile tapsen die Kleinen immer häufiger aus ihrem Versteck und erkunden die Umgebung. Für die Eltern heißt das: Helikopteralarm!

Berlin/Duisburg-Der Zwergotter (Aonyx cinerea) ist nicht nur der kleinste aller Otter, sondern auch ein sehr geselliges Kerlchen. Man lebt in Familiengruppen von bis zu zwölf Tieren zusammen, spielt miteinander und kommuniziert mit einer Reihe erstaunlicher Laute. Als Forscherinnen der Universität Ulm einmal die lautmalerische Bandbreite der Raubtiere untersuchten, stießen sie auf eine faszinierende Palette an Ausdrucksmöglichkeiten.
Allein der Riesenotter ist demnach zu mannigfachem Zischen, Bellen und Schnauben in der Lage – beim Schreien lassen sich sogar einzelne Otter-Wörter wie ein „Hah!“ heraushören, etwa wenn sich die Tiere einem Artgenossen unterwerfen. Und auch Zwergotter können sich untereinander richtiggehend „unterhalten“. Bei YouTube kann sich der geneigte Internetnutzer zudem davon überzeugen, dass die Tiere auch vernehmlich schmatzen, wenn’s denn gut schmeckt.
Leider gelten Zwergotter nach der Roten Liste gefährdeter Arten als gefährdet, illegaler Tierhandel und die Zerstörung ihres Lebensraums in Südostasien haben dramatische Folgen. Umso schöner diese Nachricht aus dem Zoo Duisburg: Anfang August gab es vierfachen Nachwuchs bei den dortigen Zwergottern, die manchmal auch als Kurzkrallenotter bezeichnet werden. Mittlerweile tapsen die Kleinen – drei Weibchen und ein Männchen – immer häufiger aus dem sicheren Versteck heraus und erkunden die Umgebung.
Das gefällt den fürsorglichen Eltern nicht immer: Sobald ein Jungtier das Nest verlässt, wird es prompt eingesammelt und zurückgetragen. Schon Wochen vor der Geburt hatte das Otterpärchen eine Höhle unter einer Baumwurzel als Rückzugsort für die Kleinen liebevoll hergerichtet und ausgepolstert. „Wie schon beim letzten Wurf kümmern sich die Eltern auch dieses Mal vorbildlich um die Kleinen. Sie schirmen den Nachwuchs ab und halten die Rasselbande beisammen“, heißt es vom Zoo.
Eine Besonderheit ist jetzt schon zu erkennen: Einige Jungtiere sind außergewöhnlich hell gefärbt – eine hübsche Laune der Natur.