Der große Hunger des kleinen Flattermanns

Im Weltvogelpark wird ein Kolibri mit der Hand aufgezogen. Er ist unersättlich und muss 14-mal am Tag gefüttert werden.

Leckerschmecker: Der kleinen Kolibri wird mit Fruchtfliegenbrei versorgt.
Leckerschmecker: Der kleinen Kolibri wird mit Fruchtfliegenbrei versorgt.dpa/Philipp Schulze

Er bekommt den Hals nicht voll: Im Weltvogelpark Walsrode wird derzeit ein Kolibri-Küken von Pflegerin Lisa Renken per Hand großgezogen. Die richtige Mutter hatte sich nicht ausreichend um den Mitte September auf die Welt gekommenen Vogel gekümmert, wie der Park in Niedersachsen mitteilte. Für zwei weitere Küken fanden sich immerhin Ersatzmütter, für eines jedoch nicht. Deshalb bekommt der kleine Flauschling nun mit einer Spritze einen besonderen Nahrungsbrei aus Fruchtfliegen und Nektar verbreicht. „Das ist ein Fulltime-Job mit 14 Fütterungen am Tag“, sagte Parksprecherin Janina Ehrhardt. Ein zwei Gramm schweres Küken der in Südamerika beheimateten Vogelart der Rostbauchamazilien brauche pro Tag die doppelte Menge Nahrung für seine optimale Entwicklung.

Pflegerin Lisa Renken füttert ihren kleinen Schützling mit der Spritze.
Pflegerin Lisa Renken füttert ihren kleinen Schützling mit der Spritze.dpa/Philipp Schulze

Die Aufzucht von Kolibris in menschlicher Obhut erfordert eine Menge Zeit und Aufmerksamkeit. Denn nur wenn sich die Kolibris wohlfühlen, kommt es zu dem seltenen Nachwuchs. Die anderen beiden Küken wurden einer Ersatzmutter, deren eigenes Jungtier gerade flügge geworden war, und einer Ersatzmutter, die gerade unbefruchtete Eier im Nest hatte, untergelegt. Diese Weibchen nahmen die Jungtiere gut an. Der Weltvogelpark ist der weltweit größte Vogelpark und beherbergt nach eigenen Angaben 4000 Vögel aus 650 Arten.

Anzeige | Zum Weiterlesen scrollen