Der Schmelzblick oder: Weihnachtsbraten für den Hund

Zu Weihnachten sollen auch die Haustiere nicht darben. Doch halt: Menschennahrung ist für sie gefährlich – und noch einiges mehr.

Der flehende, unfassbar hungerleidende Blick: Ein Beagle gibt alles.
Der flehende, unfassbar hungerleidende Blick: Ein Beagle gibt alles.imago images

Berlin-Der Blick ist wohlbekannt. Der Schmelzblick. Er heißt deswegen so, weil er auch das kälteste, steinhärteste Herz zum Schmelzen bringt: Mit großen, unfassbar hungerleidenden Augen und vorgereckter Nase bettelt der Hund am reich gedeckten Tisch. Tut unser vierbeiniger Freund das mit schöner Regelmäßigkeit und Aufdringlichkeit, heißt das zweierlei. Zum einen folgt er einer offenbar erfolgreichen Gewohnheit und weiß, wie er an die leckeren Sachen kommt. Zum anderen tut er sich nichts Gutes an, wenn er Menschennahrung zu sich nimmt – Verdauungsprobleme sind da noch die geringste Folge.

Gerade zu Weihnachten gibt es bei vielen etwas Besonderes für den Hund: Karpfen, Gans, Knödel mit Soße – von allem ist reichlich da. Doch Haustieren sollte man ihr gewohntes Futter geben, rät die Veterinärmedizinische Universität Wien. Denn Braten oder andere Essensreste, die oft zu fett und zu salzig für die Tiere sind, können bei Hunden, aber auch bei Katzen zu Problemen mit der Verdauung führen. Mögliche Folgen sind Erbrechen oder Durchfall. Eine etwas weiterreichende Folge sind Übergewicht mit all den auch vom Menschen her bekannten unerfreulichen Begleiterscheinungen.

Achten Sie auf bruchsichere Weihnachtsdekoration

Richtig gefährlich können Geflügelknochen oder Fischgräten für die Tiere werden, wenn diese beim Fressen splittern und Organe verletzen oder in der Speiseröhre feststecken. Schlimm kann zudem der Verzehr von Weintrauben, Rosinen oder Zuckerersatz wie Birkenzucker enden. Die Inhaltsstoffe sind für Tiere giftig. Auch das Fressen von Schokolade, Nüssen oder alkoholischen Getränken wie Eierlikör kann für Haustiere lebensbedrohlich sein. Daher sollten Halter auch ihre Gäste informieren, was das Haustier fressen darf und was nicht. Und auch am Fest den Speiseplan der Tiere nicht verändern.

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Und dann habe die Wiener Veterinäre noch ein paar andere, nicht das Fressen unmittelbar betreffende Tipps parat:

- Achten Sie auf bruchsichere Weihnachtsdekoration: Christbaumkugeln aus Glas können leicht brechen und Haustiere die Splitter verschlucken und sich an Schnauze, Speiseröhre und inneren Organen verletzen.

- Elektrische Leitungen: Besonders für Kätzchen und Welpen sind Stromkabel spannend. Wenn sie allerdings damit spielen oder daran knabbern, können sie Verbrennungen oder elektrische Schocks erleiden.

- Verzichten Sie auf Lametta: Der verschluckte Glitterkram kann schwerwiegende Verdauungsprobleme hervorrufen.

- Kein offenes Feuer oder echte Kerzen am Christbaum: Die Brandgefahr durch wedelnde Hunderuten und kletternde Katzen ist hoch.

Versteht sich eigentlich von selbst, oder?!