Gewöhnungseffekt : Deshalb macht Nasenspray süchtig
Endlich wieder Luft kriegen: Bei einem schweren Schnupfen kann Nasenspray die Rettung sein. Danach sollte man es aber zügig wieder absetzen - bevor die Schleimhäute nicht mehr ohne können.

BerlinNasenspray hat keine berauschende Wirkung - anders als etwa Alkohol und andere Drogen, die süchtig machen können. Allerdings besteht die Gefahr einer körperlichen Abhängigkeit, erklärt Ursula Sellerberg von der Bundesapothekerkammer. Das gilt für alle Nasensprays mit gefäßzusammenziehender, also abschwellender Wirkung.
Nasenspray: Darum ist eine Abhängigkeit gefährlich
Sie sorgen bei akutem Schnupfen dafür, dass die Nase wieder frei wird. Das ist erst einmal positiv - nach fünf bis sieben Tagen tritt allerdings ein Gewöhnungseffekt ein. Die Schleimhäute schwellen dann ohne Nasenspray gar nicht mehr ab. Und das hat negative Folgen. Denn erstens kann der permanente Einsatz von Nasenspray die Schleimhaut schädigen, zweitens droht der Verlust der Geruchsfähigkeit - und damit auch der Geschmacksfähigkeit.
Alternative zum Nasenspray
Nur drei Mal am Tag: Länger sollten Erkältete abschwellendes Nasenspray in der Regel nicht benutzen. Um nicht süchtig zu werden, sollte man abschwellendes Nasenspray nie länger als fünf bis sieben Tage nehmen. Sind die Beschwerden noch nicht verschwunden, lässt es sich danach durch andere Sprays ersetzen, mit Kochsalz zum Beispiel: Hier besteht keine Gefahr der Abhängigkeit.
Um vom Nasenspray loszukommen, sollten Betroffene die Dosis langsam senken. So können sie zum Beispiel erst auf Kinder- und Säuglingspräparate umsteigen und schließlich nur noch Nasensprays mit Salzlösung und ohne andere Wirkstoffe verwenden. In schweren Fällen klappt die Entwöhnung eventuell besser, wenn man sie zuerst nur bei einem Nasenloch anwendet.