Pulau Redang/Berlin-Die rote Farbe sollte nicht darüber hinwegtäuschen: Wir haben es hier mit einer Grünen Meeresschildkröte (Chelonia mydas) zu tun, einer der bekanntesten Vertreter aus der Gruppe der Meeresschildkröten. Unser Exemplar ist noch sehr klein, ein Baby-Turtle sozusagen, und wurde mit einem roten Filter fotografiert, um das lichtempfindliche Tier nicht zu stören.
Überhaupt lässt sich derzeit sehr viel Aufwand und Fürsorge beobachten an der Küste von Pulau Redang, einer malaysischen Insel im Südchinesischen Meer. Die Schildkrötenbucht im Norden der Insel ist bei Touristen sehr beliebt, dabei steht durchaus in Frage, wie lange denn überhaupt noch Tierbeobachtungen möglich sein werden. Schließlich war es früher gang und gäbe, Schildkröteneier zu sammeln und sie dann zu verkaufen. In Asien und der Karibik wird die Grüne Meeresschildkröte auch heute noch als Delikatesse angesehen. Ein Umstand, der zum zynischen Beinamen „Suppenschildkröte“ führte.
Mittlerweile sorgen auch Industrievorhaben und die globale Erwärmung dafür, dass sich Tierschützer und Organisationen um das Überleben einer Art bemühen müssen, die – so man sie denn ließe – stolze 40 bis 50 Jahre alt werden kann. Und so wird auch im Chagar Hutang Turtle Sanctuary auf der Insel Redang mittlerweile alles unternommen, um die Eierablagen der Schildkröten im Sand zu beschützen.
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„Die Schildkröten und Eier sind unser nationaler Schatz“, befinden Tierschützer und Freiwillige aus aller Welt inzwischen und verwenden viel Energie darauf, die Nistplätze zu bewachen und die Eier vor Wilderern oder natürlichen Fressfeinden wie dem Waran zu bewahren. Wer schon mal eine Schildkröten-Dokumentation gesehen hat, der weiß, wie dramatisch die Zeit von der Eiablage bis zu dem Zeitpunkt ist, an dem die Jungen ausschlüpfen und sich allein den Weg aus dem Sand ins Meer bahnen müssen.
Würde der Staat jetzt noch den Handel mit Schildkröteneiern verbieten – man wäre in Sachen Tierschutz einen großen Schritt weiter.