EU-Staaten einigen sich auf Fangmengen 2020 für Nordsee

Besonders umstritten waren Quoten für Kabeljau in der Keltischen See, zwischen Frankreich, Großbritannien und Irland.  

Brüssel-Die EU-Fischereiminister haben sich in einem nächtlichen Verhandlungsmarathon auf die Fangmengen für die Nordsee und den Nordostatlantik im kommenden Jahr geeinigt. Die Vereinbarung setze die Nachhaltigkeitsziele zum Wohle der Fischbestände, aber auch der Fischer, um, erklärte die finnische Ratspräsidentschaft am Mittwoch in Brüssel.

Ein Fischhändler wiegt auf dem Fischmarkt in Lowestoft, Großbritannien, einen Kabeljau.
Ein Fischhändler wiegt auf dem Fischmarkt in Lowestoft, Großbritannien, einen Kabeljau.dpa

In den Verhandlungen ging es vor allem um die Quoten für den Kabeljau in der Keltischen See. An diesen Teil des Atlantiks grenzen Irland, Großbritannien und Frankreich. Die Kommission hatte dort eine drastische Senkung der Fangquote um 88 Prozent vorgeschlagen. Beschlossen wurde nun eine Senkung um 50 Prozent - Bezugsgröße ist die Quote dieses Jahres von 1610 Tonnen.

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Weihnachtsgeschenk für Heringe

Die Umweltorganisation WWF erklärte, in der Nordsee dürften 2020 nun mehr Scholle und Schellfisch und weniger Hering, Seelachs und Kabeljau gefangen werden. Für den Hering in der Nordsee sei das Ergebnis „ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk“, da die wissenschaftliche Fangempfehlung sogar unterschritten worden sei. Bei Scholle und Schellfisch seien die Fangmengen im Einklang mit der wissenschaftlichen Empfehlung erhöht worden.