Jumbo Jet wurde zum fettesten Braunbären gekürt
Braunbär 747 hat den „Fat Bear“-Wettbewerb in Alaska gewonnen. Jetzt kann er sich mit draller Speckschwarte in den Winterschlaf verabschieden.

Fett, fetter, am fettstesten: Beim alljährlichen „Fat Bear“-Wettbewerb in Alaskas Katmai-Nationalpark hat sich der Braunbär Jumbo Jet gegen die Konkurrenz durchsetzen können. Der massige Kerl mit der Ordnungsnummer 747 wurde in einem Post auf Facebook zum „Graf der Üppigkeit“ (Earl of Avoirdupois) ernannt. Das genaue Gewicht des über 16 Jahre alten Männchens ist nicht bekannt, im vorigen Jahr schätzten die Ranger Jumbo Jet auf über 600 Kilogramm. Offenbar überzeugte der äußere Anschein: In diesem Sommer habe der Bär so viele Lachse verspeist, dass sein Bauch scheinbar den Boden streifte, witzelten die Tierhüter in einer Mitteilung.
Hinter Jumbo Jet konnte Anwärter Nummer 32 mit dem verheißungsvollen Namen Chunk („Klotz“) den zweiten Platz belegen. Insgesamt nahmen zwölf Braunbären an dem Wettbewerb teil und lieferten sich eine Woche lang ein knappes Rennen – im Finale überzeugte dann aber Kandidat 747, er bekam mit gut 68 Prozent eine deutliche Mehrheit. Entscheidend war die Gewichtszunahme, mit Vorher-nachher-Fotos konnten Parkbesucher und Bärenfans online abstimmen. Die Vorjahressiegerin Holly (Kandidatin 435 kam damals auf 630 Kilogramm) konnte ihren Titel nicht verteidigen.
An den schlechten Fischbeständen kann es nicht gelegen haben. In diesem Jahr war das Büfett am Brooks River, wo Dutzende Braunbären von Juni bis Oktober Lachse fangen, besonders opulent: Wie ein „gigantischer Tsunami“ seien Lachse – mehr als 800.000 Fische – den Fluss hochgeschwommen, sagte der Biologe Mike Fitz am Dienstag. Es habe so viel Futter gegeben, dass die Bären nicht einmal darum streiten mussten. Im Frühjahr sind die Bären noch mager, bis zum Herbst müssen sie sich Fettreserven für den Winterschlaf angefressen haben. Mit dem „Fat Bear“-Wettstreit will der Park über das Ökosystem und den Lebensraum der mehr als 2000 Braunbären informieren.
Speckschwartendrall, wohlerzogen und dankbar verabschiedete sich denn auch Jumbo Jet auf Facebook in den Winterschlaf: „747 möchte dem Lachs für seine hohen Fettkonzentrationen, dem sauberen, kalten Wasser des Brooks River für seine fabelhaften Gastgeber und all den kleinen Bären danken, die er aus dem Weg geräumt hat, um Zugang zum besten Angelplatz von allen zu erhalten.“