Berlin- Viren, Bakterien und auch der eine oder andere Pilz lieben es warm und feucht, gedeihen daher unter den Masken auf unseren Gesichtern. Hautärzte bekommen in diesen Pandemie-Wochen täglich Besuch von Patienten, die unter Rötungen, Ausschlägen oder Knötchen leiden, manchmal begleitet von Juckreiz und Brennen.
Dr. Christian Kors, Hautarzt in Weißensee, sieht wie seine beiden Praxiskollegen auch täglich mehrere solcher Fälle. Und die Zahlen steigen: „Wir beobachten, dass sich unter den Masken bestehende Hauterkrankungen wie Akne oder Neurodermitis verschlechtern können. Außerdem sehen wir neu auftretende Entzündungen beispielsweise durch Viren, Bakterien oder Pilze.“ Dazu kämen Allergien gegen Inhaltsstoffe der Masken.
Eine Antwort auf die Frage, ob FFP2-Masken besondere Folgen für die Haut haben, gebe es noch nicht, weil sie noch nicht sehr lange in Bussen, Bahnen und Geschäften Pflicht sind und es noch keine großen Erfahrungen mit ihnen gibt.
In der Regel ergibt sich die Lösung des Problems bereits aus der Antwort des Patienten auf die Frage, wie lange er eine Maske trägt und wie oft er sie wäscht oder ersetzt. Christian Kors sagt: „Häufig wird die immergleiche Maske zu lange getragen und nicht gewaschen.“
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Über das Wechseln und Reinigen der Maske hinaus formuliert der Arzt einige Ratschläge: „Zweimal täglich sollte man sich das Gesicht waschen und Pflegeprodukte je nach Hauttyp einsetzen. Bei milden Formen von Unannehmlichkeiten rund um den Mund muss man nicht gleich zu Arzt, sondern kann sich in der Apotheke beraten lassen. Wird es dann mit den empfohlenen Produkten nicht besser, sollte man zum Arzt gehen oder eine Video-Sprechstunde nutzen.“ Das gelte auch, wenn sich eine Vorerkrankung verschlechtert: „Dann sollte man über eine Optimierung der bisherigen Behandlung sprechen.“
Der Hautarzt rät dringend davon ab, Präparate zu benutzen, die von Partnern, Verwandten oder Freunden empfohlen werden, weil „die Salbe mir super geholfen“ habe. Insbesondere dann, wenn sie Cortison enthält. Hier bestehe die Gefahr einer Überdosierung.