Orgasmus: 21 viel zu wenig bekannte Fakten über den sexuellen Höhepunkt

Köln - Am 21. Dezember ist Welt-Orgasmus-Tag – ein schöner Anlass für uns ein paar eher unbekannte Fakten über den sexuellen Höhepunkt vorzustellen. Sie stammen aus dem Ratgeber „Das Orgasmus-Buch“ der Belgierin Goedele Liekens.

Frauen wollen Sex mit Gefühlen

Sex ist im besten Fall ein Genuss, der Freude bringt – zumindest was Intimverkehr innerhalb einer Beziehung angeht: 42 Prozent der Frauen haben kein Interesse an reinem Sex. Ist dabei kein Mehrwert verbunden, finden sie den Sex an sich schnell langweilig. Das belegen Untersuchungen der Professorin Juliet Richters von der australischen University of New South Wales.

Was Sex mit uns macht

Sex macht nicht nur glücklich, sondern auch vollere Brüste, glattere Haut und lässt uns jünger aussehen. US-Wissenschaftler fanden heraus, dass Paare, die mindestens einmal die Woche Sex haben, zwei bis drei Jahre jünger aussehen als solche mit weniger oder gar keinem Sex.

Der Mythos vom vaginalen Orgasmus

Männer müssen jetzt stark sein: Das alte „Rein-Raus“-Spiel bringt die wenigsten Frauen zum Höhepunkt. Während nur 20 Prozent der Frauen durch Penetration kommen, katapultiert Oralsex stolze 81 Prozent zum Höhepunkt.

Die Größe ist eben doch egal

Während die Penisgröße beim Sex durchaus eine Rolle spielt, ist die Größe der Klitoris in unserer Gesellschaft kein Thema. Der Grund ist einfach: Die Größe der Klitoris spielt für das Lustempfinden der Frau keine Rolle.

Die Entdeckung des G-Punkts

Der erste Arzt, der von der Existenz eines mysteriösen Punktes schrieb, war der deutsche Gynäkologe Ernst Gräfenberg. 1950 erwähnte er den „orgastischen Punkt in der Vagina, der möglicherweise der Ejakulation diene“. Von diesem Text nahm aber kaum jemand Notiz, bis 1970 die Forscher Beverly Whipple und John Perry die Fährte wieder aufnahmen und das Forschungsgebiet den „Gräfenberg-Punkt“, kurz „G-Punkt“ nannten, zu Ehren des Entdeckers.

Hier finden sie ihn (vielleicht): Der G-Punkt ist angeblich eine hocherogene Zone in der vorderen Vaginawand, etwa drei bis fünf Zentimeter von der Scheidenöffnung entfernt. Er ist zwar nicht sichtbar, dafür aber für einige Frauen umso spürbarer. Aber: Der G-Punkt ist nicht bei jeder Frau entwickelt.

Nicht jede Frau genießt den G-Punkt

2007 befragten Sexualforscher 1956 Frauen und heraus kam, dass der G-Punkt bei einem Drittel der Frauen eine erogene Zone ist und sie also durch die Stimulation des Punktes zum Höhepunkt kommen. Immerhin 26 Prozent empfinden die Stimulation des G-Punktes zwar als „angenehm, aber unzureichend“. 15 Prozent der Befragten hatten noch nie zuvor versucht, ihren G-Punkt zu finden, 10 Prozent wussten nicht, wo ihr G-Punkt ist. Nur eine von 100 Frauen sagte, dass sie die Stimulation nicht mag. 

Der weibliche Orgasmus als Garant ewiger Treue?

Die französische Sexualwissenschaftlerin Catherine Solano behauptet, das Glückshormon Oxytocin sei auch ein Bindungshormon. Deshalb sei es wichtig, dass Männer Frauen zum Höhepunkt bringen.

Weibliche Ejakulation

Dass Frauen ejakulieren, ist weitestgehend unbekannt, oft denken die Frauen selbst, sie würden urinieren statt ejakulieren. Die Wahrheit: Die durch Erregung angeschwollene Harnröhre wird in diesem Moment vom Klitorisschenkel abgeklemmt, die Blase sondert ein klares, geruchloses Sekret ab, das bei den Muskelzuckungen des Orgasmus ausgestoßen wird. 

Warum Frauen beim Orgasmus hemmungslos werden

Ein Orgasmus ist für Mann und Frau überwältigend. Man zittert von Kopf bis Fuß, verliert jegliches Zeit- und Raumgefühl und kann sich nicht beherrschen. Forscher der Universität Groningen haben dafür eine Erklärung: Beim weiblichen Orgasmus wird die Blutzufuhr zum präfrontalen Kortex (ein Teil des Frontallappens der Großhirnrinde) stark gedrosselt. Normalerweise ist dieser Bereich für die Handlungsplanung und Selbstbeherrschung zuständig. 

Menage à moi

Weil sich bei Frauen das meiste im Körper abspielt, sollten sie ihren Körper bewusster entdecken, dazu fordern Sexualwissenschaftler auf.  Während Jungs ständig an sich rumspielen, ist das Wissen darüber, was so im weiblichen Körper passiert eher gering.