Salz, Zucker, Fett, Alkohol: Was die bösen Vier im Körper anrichten
Gesund will jeder leben. Aber muss man dafür auf alles verzichten, was schmeckt? Fett ist doch Geschmacksträger! Und ohne Salz ist jede Suppe fad. Vom Feierabend-Bier ganz zu schweigen, das trägt so schön zur Entspannung bei. Die gute Nachricht für alle, die gerne Fettiges, Alkoholisches, Salziges und Süßes zu sich nehmen: Sie dürfen auch in Zukunft weiter zu den so oft verteufelten bösen Vier greifen. Wenn sie vernünftig sind und es in Maßen tun. Warum? Darum:
Fett
Wer zu fettreich isst, läuft Gefahr, seine Leber zu schädigen. Denn so kann sich in den Zellen Fett einlagern. Das führt zu einer Fettleber, die sich mit der Zeit auch entzünden kann, erklärt die Deutsche Leberstiftung. Weil viele Menschen gar nicht wissen, dass sie eine Fettleber haben, empfiehlt die Leberstiftung eine regelmäßige Kontrolle der Leberwerte beim Hausarzt. Unbehandelt können viele Lebererkrankungen zur Leberzirrhose und zum Leberzellkrebs führen.
Doch eine fette Leber ist nur das eine. Wer zu viel Fett isst, wird das bald nicht mehr verbergen können, denn der Körper legt Gewicht zu. Und Übergewicht erhöht das Risiko für viele Krankheiten. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) weist darauf hin, dass zu viele gesättigte Fettsäuren das Risiko für Fettstoffwechselstörungen erhöhen, mit der möglichen Folge von Herz-Kreislauf-Krankheiten.
Den größten Fettanteil am Tag machen mit 31 Prozent Streich- und Kochfette aus, also Butter, Margarine, Schmand oder Öle. Darauf weist die Zeitschrift „Neue Apotheken Illustrierte“ hin. Fleischwaren folgen mit 30 Prozent auf Platz zwei, Milchprodukte mit 14 Prozent auf Rang drei.
Besser: Auf ungesättigte Fettsäuren zurückzugreifen
Fett grundsätzlich als schlecht zu deklarieren, ist aber falsch: Denn Fettsäuren sind lebensnotwendig, erläutert die DGE. Außerdem enthalten fetthaltige Lebensmittel fettlösliche Vitamine. Gut ist daher, auf ungesättigte Fettsäuren zurückzugreifen, etwa aus pflanzlichen Fetten und Fischen. Statt tierischer Fette wie in Wurst und Butter pflanzliche zu konsumieren, macht sich außerdem positiv bei den Cholesterinwerten bemerkbar: Und die sollten niedrig sein, um etwa da Risiko für Schlaganfälle zu mindern, so der Berufsverband Deutscher Neurologen (BDN) in Krefeld. Insgesamt reichen laut DGE 60 bis 80 Gramm Fett pro Tag aus.
Zucker
Zucker und Stärke laufen unter dem Oberbegriff Kohlenhydrate. Der Körper benötigt sie als Energielieferant. Allerdings begünstigt ein Zuviel von ihnen auch wieder Übergewicht. Besonders kritisch sind zuckerhaltige Getränke, weil sie neben Zucker häufig keine weiteren Nährstoffe enthalten. Damit fördern sie Übergewicht und erhöhen das Risiko für Diabetes Typ zwei. Darauf weist die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen in ihrem Ratgeber „Achtung, Zucker!“ hin.
Und Kohlenhydrate sind zwar ein Muss für den Körper - Zucker an sich aber nicht. Auf Haushaltszucker oder alternative Süßungsmittel wie Honig, Sirup oder Fruchtdicksäfte lässt sich also gut verzichten. Um Zucker einzusparen, helfen schon kleine Tricks: Statt Obstkonserven greifen Verbraucher besser zu frischem Obst, statt trinkfertigem Kakaopulver mischen sie lieber reines Kakopulver in die Milch. Und selbst gemachter Fruchtjoghurt ist die bessere Alternative zu gekauftem Fruchtjoghurt. So lässt sich bis zu 70 Prozent Zucker einsparen.
Dextrose, Fruktose, Glukose oder Saccharose
Wer beim Einkaufen auf den Zuckergehalt achten will, guckt am besten auf die Nährwerttabelle: Alle im Lebensmittel enthaltenen Einfach- und Zweifachzucker sind darin enthalten. Wer nur die Zutatenliste studiert, hat es häufig nicht so leicht: Denn neben „Zucker“ tragen auch Milch- und Fruchtzucker zum Gehalt insgesamt bei, ebenso wie süßende Stoffe, die den Begriff Zucker nicht direkt im Namen enthalten. Dazu zählen zum Beispiel Dextrose, Dicksaft, Fruktose, Glukose oder Saccharose. Und auch Zutaten wie getrocknete Früchte, Schokoladenstreusel oder Fruchtpüree erhöhen den Zuckergehalt.
Ein Zuviel an Zucker ist auch schlecht für die Zähne: Laut der Deutschen Gesellschaft für Zahnerhalt (DGZ) belegen Studien, dass es einen Zusammenhang zwischen der Menge und der Häufigkeit der Aufnahme von Zucker und der Entstehung von Karies gibt. Die DGZ empfiehlt daher, den Verzehr von zuckerhaltigen Nahrungsmitteln und Getränken einzuschränken - und auch die Frequenz zuckerhaltiger Zwischenmahlzeiten und Getränke zu mindern. Durch einen Ersatz des Zuckers durch Zuckeraustauschstoffe oder Süßstoffe könne das Kariesrisiko außerdem vermindert werden. Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt für Erwachsene nicht mehr als 50 bis maximal 60 Gramm Zucker pro Tag.