Treibhausgase in der Atmosphäre erreichen Rekordwert

Die Weltwetterorganisation gibt neue Zahlen bekannt bezüglich klimaschädlicher Teibhausgase.

Berlin-Die Konzentration klimaschädlicher Treibhausgase in der Atmosphäre nimmt weiter bedrohlich zu. Die CO2-Konzentration sei binnen eines Jahres von 405,5 ppm (Teilchen pro Million Teilchen) auf einen Rekordwert von 407,8 ppm gestiegen, teilte die Weltwetterorganisation (WMO) am Montag in Genf in ihrem jährlichen Treibhausgas-Bulletin mit.

Fliegen zählt zu den klimaschädlichsten Transportmöglichkeiten. 
Fliegen zählt zu den klimaschädlichsten Transportmöglichkeiten.

Die Konzentration des ebenfalls sehr klimaschädlichen Methans stieg demnach auch auf Rekordniveau und liegt nun um 259 Prozent über dem Niveau der vorindustriellen Zeit. Die Entwicklung bedeute, dass künftige Generationen mit ernsten Folgen des Klimawandels wie höheren Temperaturen, mehr Extremwetterereignissen und steigendem Meeresspiegel konfrontiert seien, warnt die WMO.

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„Es gibt keine Anzeichen für eine Verlangsamung des Trends, geschweige von einem Rückgang der Treibhausgaskonzentrationen, trotz aller Zusagen im Pariser Klimaabkommen“, kritisierte WMO-Generalsekretär Petteri Taalas. Die Staaten müssten endlich handeln und ihren Ehrgeiz im Interesse des künftigen Wohlergehens der Menschheit steigern. Zwar seien einzelne Länder wie China besonders am Ausstoß von Treibhausgasen beteiligt, es könne aber nur eine globale Lösung für das Problem geben, sagte Taalas.

Europa setzt sich für Klimaschutz ein

Im internationalen Vergleich gehöre Europa zu den treibenden Kräften beim Klimaschutz. Trotz des Rückzugs der USA aus dem Pariser Klimaschutzabkommen bewege sich dort viel, erklärte Taalas. Nicht zuletzt dank der Anstrengungen von Städten wie New York und Bundesstaaten wie Kalifornien hätten die USA einen guten Teil ihrer im Klimaabkommen bis 2050 versprochenen Ziele bereits erreicht. Kohlendioxid, das aus der Verbrennung von Öl, Gas und Kohle stammt, sei global weiterhin das bedeutendste Treibhausgas.

Auch das Verbrennen und Abholzen der tropischen Regenwälder trage wesentlich zur CO2-Konzentration bei. Methan, das nicht zuletzt bei der Rinderzucht frei wird, gehört zu den Gasen, deren Anstieg sich laut Experten in den vergangenen Jahren beschleunigt hat. Der massive Gebrauch von Dünger sei ein Grund für das Plus bei den Stickoxiden. Vom 2. bis 13. Dezember treffen bei der UN-Klimakonferenz in Madrid Vertreter aus 200 Ländern zusammen.