Großvater Ivica kocht Spezialitäten aus seiner kroatischen Heimat

Der alte Wasserturm von Wildau/Hoherlehme bei Königs Wusterhausen überragt das mehr als 100-jährige Gebäude der ehemaligen Schwartzkopff-Siedlung an der Bergstraße 45. Im dortigen Restaurant "Bergstüb l" (Tel.: 03375/50 00 31) bewirtet Dalibor Krstanovic seit 1994 seine Gäste mit vorrangig kroatischen Spezialitäten. Über rustikalen Sitzecken hängen Gemälde der Brücke von Mostar in Bosnien/Herzegowina und der Altstadt von Dubrovnik in Kroatien. Täglich ab 11 Uhr kocht Krstanovics Großvater Ivica Köstlichkeiten aus seiner Heimat. Herzhaft ist eines der Spezialgerichte: Satarasch für 16,50 Mark. Das ist gegrilltes und geschnetzeltes Schweinefleisch mit Zwiebeln, Paprika, Tomaten, Ei, Djuvetschreis oder Salzkartoffeln. Dazu wird ein gemischter Salat gereicht. Die Räuberplatte enthält Hacksteak, Leber, Cevapcici, Kotelett, Reis, Pommes frites und Salat und kostet 19 Mark. Bei der Dalmatia Tasche, die kroatische Spezialität ist für 23,50 Mark zu haben, handelt es sich um gefülltes Schweinefilet mit Schinken, Käse, Apfel, Bratkartoffeln und Gemüse.Mal anders als die bekannte Berliner Leber ist sie nach Rezepten der Balkanbewohner zubereitet. Fünfzehn Mark ist der Preis, zwei Mark teurer die große Potpourri Platte. Ein ordentlicher Appetit ist vonnöten, drei Cevapcici und drei Koteletts mit Djuvetschreis, Pommes frites und Salat zu verzehren. Unter den Fischangeboten sind der Calamari vom Grill mit überzogenem Knoblauch, Petersilie, Olivenöl, Blattspinat und Kartoffeln sowie Großgarnelen in Tomaten, Knoblauchsoße mit Gemüsereis für 18,50 Mark bzw. 26 Mark ausgesprochene Delikatessen. Für Desserts wie Früchteeisbecher, Vanilleeis mit heißen Himbeeren, Palatschinken mit Schokoladensoße sind keine zehn Mark zu zahlen. Der Wirt begrüßt den ersten Gast mit diesem Beitrag auf traditionelle Weise seiner Heimat. Er erhält nämlich eine Flasche des kostbaren Zilavka aus Mostar. Schon römische Herrscher wussten den trockenen Weißwein zu schätzen.Lohnenswert ist ein Spaziergang nach Königs Wusterhausen. Im Heimatmuseum am Schlossplatz 7, das an den Wochenenden von 10 bis 16 Uhr geöffnet hat, ist neben der historischen Landwirtschaftsausstellung auf der Freifläche Geschichtliches in sechs Räumen zu entdecken. Auch ein altes Klassenzimmer vom Ende des 19. Jahrhunderts ist im Original erhalten. Noch bis zum 9. Juni ist die Ausstellung "Fotoarbeiten aus KW und Umgebung" zu sehen.BERLINER ZEITUNG/ANJA KÜHL Mit der S-Bahn bis Wildau bzw. Königs Wusterhausen. Auch die Regionalbahn verkehrt von und nach Königs Wusterhausen. Das Restaurant liegt in Wildau in der Bergstraße 45.