Immobilien wichtigstes Standbein der Roland-Ernst-Gruppe / Neue Vorhaben im Krankenhausbereich: 0 Ein Heidelberger investiert Milliarden im Osten

Berlin.Der lmmobillenmarkt in den neuen Bundesländern Ist weiterhln attraktiv. Auch in den kommenden Jahren will die Roland.Emst-Gruppe hier jeweils eine Milliarde Mark in Bauvorhaben investieren.Rund vier Milliarden Mark investierte der Konzern seit 1990 ins ostdeutsche Immobiliengeschäft. In Berlin gehört das Heidelberger Unternehmen zu den großen investoren. Kaum ein Standort, dessen Pianungsschilder nicht auch Roland Ernst als Investor ausweisen. Potsdamer Platz, Gendarmenmarkt, Friedrichstadtpassagen, Alexanderpiatz. Und noch immer lockt der Markt. Deshalb will Roland Ernst jährlich rund eine Milliarde Mark in Bauvorhaben investieren, erklärte Klaus Heidkamp, der Generalbevollmachtigte der Gruppe, kürzlich in Berlin.Noch habe Roland Ernst in den neuen Ländern angesichts der hohen Vorlauflnvestitionen von vier Milliarden Mark zwar "nichts verdient". Aber in drei bis vier Jahren wolle das Unternehmen "natürlich Gewinn machen", sagte Heidkamp.Den Verdacht, die Gruppe habe sich im Immobiliengeschäft übernommen und stecke in finanziellen Schwierigkeiten, weist Heidkamp zurück. In den rohbaufertigen Friedrichstadtpassagen sei der größte Teil der Flächen vermietet. Dort gebe es einen Vertrag mit dem französischen Kaufhauskonzern "La Fayette". Für den Einzelhandel sind sie angrenzenden Flächen Im wesentlichen vermietet, die Nachfrage ist teilweise größer als das Angebot, berichtet Heidkamp. Schwieriger sei die Läge im Bürobereich" doch im allgemeinen wflrden Büros "erst nach Fertigstellung des Rohbaus" vermietet. "Das beginnt jetzt." Weniger optimistisch beurteilt der Immobilienmanager die Läge am Alexanderplatz. Dort hat Roland Ernst für 23 Millionen Mark das "Haus des Relsens" gekauft. Das Planungs-Hickhack sei ärgerlich, aber es "tut uns nicht weh", denn der Mietertrag dekke die Zinsen, so Heidkamp. Unterschiedlich ist die Vermietung ehemaliger Industrieflächen. Das alte Gelände der Elektro-Apparate-Werke in Treptow Ist voll vermarktet. Baubeginn ist 1995. 1997 soll das Gelände fertiggestellt sein. 140 000 Quadratmeter sind für die neue Zentrale der Allianz-Versicherung vorgesehen. Mit der Firma Walter Bau entstehen 30 000 Quadratmeter Gewerbefläche. Entsprechend den Vertragsauflagen werden 700 Wohnungen mit zusammen 45 000 Quadratmetern errichtet. Hier investiert Roland Ernst bis Ende 1997 insgesamt 1,2 Milliarden Mark, hundert Millionen mehr, als Anfang 1993 geplant.Schwieriger ist die Lage in Teltow. Die Ernst-Gruppe hatte das ehemalige Geräte- und Reglerwerk Teitow (GRW) für eine Mark von der Treuhand gekauft. Wegen des großen Angebots von innenstadt-Flächen Ist der Verkauf von Gewerbeflächen in Teltow zurückgegangen. Rund 1 000 Quadratmeter stehen derzeit leer. Mieter sind unter anderem die AOK und der VDI.Ein neues Gebiet will sich Roland Ernst im profitablen medizinischen Bereich erschließen. Über eine Geselischaft für Krankenhaus-Management betreibt dle Gruppe bereits 3 000 Betten in ostdeutschen Krankenhäusern. Neues Vorhaben sei laut Heidkamp die geplante Übernahme von 240 Betten im Krankenhaus Beelitz-Heilstätten. Gespräche gebe es mit einem "führenden amerikanischen Konzern" im Bereich Medizintechnik, der in Beeiitz Forschung und Entwicklung, aber auch Produktion ansiedeln will. Wichtigstes Standbeln bleibe jedoch das Immobiliengeschäft.Gut erkennbar ist aus dieser Perspektive die Quartlerbebauung der Friedrlchstadtpassagen gleich am Gendarmenmarkt in Berlin-Mitte. Zu den Großinvestoren gehört die Roland-Ernst-Gruppe. Foto: Glaser