Kein Kirchensegen für eine deutsche Marienerscheinung: Verschmähte Frau mit weißem Schleier
Schade. Nun wird es doch nichts mit dem deutschen Lourdes. Denn was nützt es, wenn die Gottesmutter Maria sich die Mühe macht, auf Erden zu erscheinen, aber nicht einmal die Kirche es so richtig glauben mag. "Schwerwiegende Gründe" gebe es, den "übernatürlichen Charakter" der Marienerscheinung im saarländischen Marpingen zu bezweifeln, verkündete gestern Bischof Marx in Trier. Dabei war Maria nicht nur ein Mal im Härtelwald des Städtchens zugange. 1876 versprach die Muttergottes hier drei kleinen Mädchen: "Ich komme wieder in Zeiten der Bedrängnis", und 1999 hielt sie diesen Zeitpunkt offenbar für gekommen. Am 17. Mai zeigte sie sich drei jungen Frauen an gleicher Stelle und versprach, noch dreizehn Mal wiederzukommen. Was sie auch tat, und wer, wenn nicht Maria, hält sonst in diesen Zeiten noch Versprechen ein? Zehntausende Pilger strömten also zur Marienverehrungsstätte Härtelwald mit Gnadenkapelle und Gnadenquelle, um des Ereignisses teilhaftig zu werden. Glaubwürdige Zeugen wussten von wunderbarem und intensivem Rosenduft zu berichten, der die Visiten begleitete, andere sahen einen strahlenden Lichtteppich aus dem Himmel herabkommen, verziert mit hellen Steinen, oder sie hörten unvergesslich schöne Musik. Manche bemerkten mal hier, mal dort eine Frau mit weißem Schleier, die die Menschen segnete, und das Merkwürdige war: Der Schleier bewegte sich nicht im Wind.Und nun? Deutschland bleibt weiter ohne kirchlich anerkannten Marien-Erscheinungsort. Dabei hat sich die Muttergottes alle Mühe gegeben. Über 170 Marienerscheinungen wurden hier seit Beginn der Zählungen registriert, aber ohne amtlichen Segen ist hier zu Lande selbst ein Wunder keins. Und wer weiß, ob Maria nicht aufgibt. "Ich komme als Mutter für Deutschland" soll sie einmal verkündet haben. Aber nun haben wir ja schon eine andere.