Kommentar zu Blackwater: Brutale Privatarmee
Die Strafen fallen hoch aus – und das ist nur angemessen. Ein Söldner der US-Sicherheitsfirma Blackwater (heute: Academi) soll wegen Mordes lebenslang ins Gefängnis, drei seiner Kollegen für 30 Jahre. Sie hatten 2007 in Bagdad willkürlich in eine Menschenmenge geschossen, angeblich, um einen Diplomatenkonvoi zu beschützen. 14 Zivilisten starben, darunter ein neunjähriges Kind.
Der Rechtsstaat hat letztlich gesiegt. Und das ist keineswegs selbstverständlich, denn ursprünglich hatte die Regierung Bush den privaten Söldnern im Irak Immunität bei all ihrem Tun zugesagt. Mit dem Urteil ist der Fall aber keineswegs abgeschlossen. Nicht nur, weil die Angeklagten Berufung einlegen. Sondern, weil die Hauptverantwortlichen gar nicht erst zur Rechenschaft gezogen werden – weder der einst allmächtige Blackwater-Chef Erik Prince noch die zuständigen Regierungsvertreter, allen voran Paul Bremer. Er garantierte als Zivilverwalter die Straffreiheit für Söldner im Irak.
Die Regierung Obama hat aus dieser Erfahrung gelernt und deutlich strengere Einsatzregeln für private Sicherheitsfirmen eingeführt. Eines jedoch hat sie nicht verstanden: Diese Privatarmeen selbst sind das Problem. Sie lassen sich bei ihren zahlreichen Einsätzen nicht wirkungsvoll kontrollieren. Wer Ausraster von brutalen Söldnern wie im Irak vermeiden will, darf sie gar nicht erst engagieren.