Erstmals seit der Schulreform vor vier Jahren wird es zwei Gymnasien in Berlin geben, an denen mangels Nachfrage zum kommenden Schuljahr keine neuen 7. Klassen gebildet werden können. Diesen Gymnasien bricht also die Basis weg. Bei den Anmeldungen im kommenden Jahr dürften wahrscheinlich kaum noch Eltern ihre Kinder dort anmelden werden.
Perspektivisch stellt sich die Frage, ob in Berlin nicht nachgefragte Gymnasien geschlossen werden müssen. Wenn die Bevölkerungszahl nicht bald rasant in die Höhe schnellt, ist das ein durchaus realistisches Szenario. Böse Zungen behaupten ja ohnehin, dass die SPD-geführte Senatsbildungsverwaltung seit Langem klammheimlich an diesem Ziel arbeitet, jenen Schultyp zu schwächen.
Tatsächlich aber gibt es mehrere Gründe, wieso manche Berliner Gymnasien, in Randlagen zumal, in Bedrängnis geraten. Da ist erst einmal die Attraktivität vieler Sekundarschulen, an denen nicht wie an den Gymnasien das Turboabitur, sondern das Abitur nach 13 Jahren angeboten wird. Hinzu kommt das seit Jahren steigende Interesse an Privatschulen.
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Manche Gymnasien sind zudem, was die Schülerklientel angeht, kaum noch von etlichen begehrten Sekundarschulen mit gymnasialer Oberstufe zu unterscheiden. Von daher dürfte es so sein, dass Gymnasien, die ihr Profil nicht ausreichend geschärft haben, besonders gefährdet sind.