Amy Gutmann: Bilder zu Vielfalt, Inklusion und Einheit
Die US-Botschafterin zeigt Kunst in der Residenz – mit einem durchaus biografischen Touch.

Amy Gutmann, die Botschafterin der USA, nennt drei Städte, die ihr Leben bestimmt haben: New York, Philadelphia und Berlin. Am Mittwoch präsentierte sie Kunst aus den Beständen des amerikanischen Außenministeriums, die ihren Lebensweg nachzeichne, so Gutmann bei der Präsentation der Ausstellung „Vielfalt, Inklusion und Einheit“ in der Residenz der Botschafterin in Dahlem. Die kreative Kraft der Kunst sei notwendig, um der Freiheit ihren Weg zu bahnen, sagte Botschafterin Gutmann der Berliner Zeitung. Sie sagte: „Das Zusammenstellen der Bilder hat mich auch an meine Kindheit erinnert.“ Gutmanns Familie musste aus Feuchtwangen vor den Nationalsozialisten fliehen. Amy Gutmann sagte, ihr Vater habe aus Indien, wohin er geflohen war, Bilder mit in die USA genommen. Daher bedeute ihr ein an eine Ikone erinnerndes Porträt aus dem Jahr 2012 sehr viel, welches von Rina Bannerjee gemalt wurde, einer in Kalkutta geborenen Amerikanerin indischer Abstammung. Die Themen Flucht und Emigration spielten bei der Auswahl der Kunstwerke eine besondere Rolle. Amy Gutmann hat ein Faible für den abstrakten Expressionismus, der in der von Präsident John F. Kennedy 1963 eröffneten Sammlung „Art in Embassies“ naturgemäß stark vertreten ist. So finden sich nun unter anderem Werke von Josef Albers, Stuart Davies, Adolph Gottlieb und des aus Kiew stammenden jüdischen Malers Alexander Liberman an den Wänden der Botschafterresidenz. Mit Theresa Volpp, Barbara Takenaga, Christine Sun Kim und Ann Agee sind sehr starke Frauen vertreten. Typisch für Botschafterin Amy Gutmann, kommt auch die Selbstironie nicht zu kurz: Sie hat einen Spiegel des Dänen Jeppe Hein ins Treppenhaus gehängt, in den sie jeden Morgen auf dem Weg zum Frühstück blickt. Darauf steht: „We are all imperfect.“ Sie könne dann jeden Tag mit einem Lächeln beginnen, zumal das Motto der USA in der Regel laute, man müsse das Perfekte noch perfekter machen. Für Entspannung sorgen auch Heins provokative Bänke im Garten vor der Residenz.
Zur Eröffnung der Ausstellung waren zahlreiche Kulturschaffende und Künstler erschienen. Besonderen Dank richtete die Botschafterin an den Direktor der Neuen Nationalgalerie, Klaus Biesenbach, der die Kunst in der Botschaft unterstützt. Ebenfalls erschienen waren unter anderen Springer-Chef Mathias Döpfner, der Generalintendant des Humboldt-Forums Hartmut Dorgerloh, der Galerist Markus Peichl, der Dirigent Todd Fletcher, der Dirigent und Gründer der Berlin Academy of American Music, Garrett Keast, sowie Deidre Berger vom Jewish Digital Cultural Recovery Project.