Anja Reschke zur rechten Hetze im Netz: ARD-Kommentar mit klaren Worten gegen Ausländerfeinde

Köln - Es ist nicht das erste Mal, dass ARD-Frau Anja Reschke mit einem Tagesthemen-Kommentar durchs Netz geht. Bereits im Januar traf die Chefin des „Panorama“-Magazins mit einem Kommentar zum 70. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz offenbar den Nerv vieler Menschen. Am Mittwochabend findet sie deutliche Worte zur Hetze gegen Ausländer im Internet.

„Wenn ich jetzt hier öffentlich sage: ‚Ich finde Deutschland soll auch Wirtschaftsflüchtlinge aufnehmen‘ – Was glauben Sie, was dann passiert?“, fragt Anja Reschke zu Beginn ihres Kommentars. Diese Äußerung sei schließlich lediglich eine Meinung und könnte sachlich diskutiert werden.

Doch angesichts der wachsenden Hetze gegen Ausländer im Netz, erwartet die „Panorama“-Moderatorin eher folgendes Szenario: „Ich bekäme eine Flut an Hass-Kommentaren. ‚Scheiß Kanacken‘, ‚Wieviel wollen wir noch aufnehmen?‘, ‚Sollen abhauen‘, ‚Soll man anzünden!‘ – all sowas halt. Wie üblich.“

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„Dagegen Halten! Mund Aufmachen!“

Derartige Kommentare würden längst auch unter Klarnamen veröffentlicht. Entsprechende Nutzer würden gefeiert, ihre Äußerungen mit zahlreichen Likes unterstützt. „Wenn man bis dahin also ein kleiner rassistischer Niemand war, fühlt man sich da natürlich plötzlich ganz toll!“, so Reschke. Gegen die Hetze solcher „Idioten“ müsse man vorgehen.

Strafverfolgung alleine würde noch nicht reichen. „Wenn man also nicht der Meinung ist, dass alle Flüchtlinge Schmarotzer sind, die verjagt, verbrannt oder vergast werden sollten, dann sollte man das ganz deutlich kundtun! Dagegen halten! Mund aufmachen! Haltung zeigen! Öffentlich an den Pranger stellen!“

Der Kommentar spricht offenbar vielen Menschen aus der Seele. In den sozialen Netzwerken wird der Kommentar der ARD-Redakteurin derzeit fleißig geteilt. Das Video zählt am Donnerstagvormittag mehr als 2,2 Millionen Aufrufe, hat knapp 70.000 Likes und wurde von über 57.000 Nutzern geteilt.

(mde)