Auktion: Millionenbild im Altpapier
Die Überraschung ist wohl ebenso groß wie jetzt die Begehrlichkeit wächst: Von einem der spektakulärsten Kunst-Funde des Jahrzehnts spricht dieser Tage die Auktionsszene, nicht nur in Deutschland. In einem privaten Nachlass – Name und Ort unterliegen ganz branchenüblich der strengen Diskretion – wurde ein Meisterwerk des Wiener Expressionisten Egon Schiele (1890–1918) gefunden. Die Tochter des verstorbenen Besitzers einer ganzen Grafikmappe hatte beim Ausräumen der Bibliothek des Verblichenen jene Mappe gerade noch aus dem Altpapier gezogen.
Darin lag das Schiele-Original von 1916. Niemand in der Familie habe von dessen Existenz und Bedeutung gewusst; der Vater hatte keine Zeile dazu hinterlassen. Die Tochter suchte kompetente Beratung, fand diese schließlich beim Online-Kunsthaus Auctionata, das auch einen Sitz in Berlin hat. Die Expertin Jane Kallir, Verfasserin des Schiele-Werkkatalogs, identifizierte und beglaubigte das Werk als Original. Es befindet sich bei Auctionata Berlin und Kallir lobt die außerordentlich gute Erhaltung der „leuchtenden Farben“.
Schiele, der Frühvollendete, mal Genie, mal Monomane, dessen aus dem Wiener Jugendstil gewucherter Expressionismus noch immer fasziniert, hat viele Sammler, und die dürfen sich freuen. Auctionata versteigert das Aquarell zu Sommeranfang weltweit im Internet, Startpreis eine Million Euro. Zählen jetzt die echten Fans ihr Taschengeld?
Berliner Online-Versteigerung am 21. Juni. Interessenten und Zuschauer können sich ab sofort auf der Webseite von Auctionata für die Versteigerung registrieren lassen: www.auctionata.com/egon-schiele