Marktheidenfeld-Die Schauspielerin, Autorin und Politikerin Barbara Rütting ist tot. Sie starb bereits am Samstag im Alter von 92 Jahren in Marktheidenfeld, wie ihre beste Freundin und Mitarbeiterin am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur sagte. Zuerst hatte die Münchner Abendzeitung berichtet.

Im Jahr 1952 debütierte Barbara Rütting als Schauspielerin in Theater und Film und erhielt den Bundesfilmpreis als beste Nachwuchsschauspielerin. Bis 1983 spielte sie Hauptrollen in insgesamt 45 Filmen, darunter im Antikriegsdrama „Die letzte Brücke“ sowie in „Canaris“, „Die Geierwally “ und „Stadt ohne Mitleid“. In der Fernsehserie „Die Kramer “(1969) verkörperte Barbara Rütting die Titelrolle einer Gymnasiallehrerin. Im Jahr 1975 übernahm sie neben Gert Fröbe in „Mein Onkel Theodor oder Wie man im Schlaf viel Geld“ ihre letzte Kinorolle.
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1970 erschien Rüttings erster Roman „Diese maßlose Zärtlichkeit“. Es folgten zahlreiche Ratgeber, Koch- und Kinderbücher.
In den 1980er-Jahren beendete Barbara Rütting ihre Schauspielkarriere und konzentrierte sich auf ihr politisches Engagement für Umweltschutz, Menschenrechte und Tierrechte.
2003 wurde sie von den Grünen im Chiemgau, wo sie damals lebte, gebeten, für den Bayerischen Landtag zu kandidieren, und zog mit 75 Jahren für die nächste Legislaturperiode als Abgeordnete in den Bayerischen Landtag ein. 2009 gab sie aus gesundheitlichen Gründen ihr Mandat vorzeitig zurück. Ende 2016 trat sie in die neugegründete V-Partei (Partei für Veränderung, Vegetarier und Veganer) ein. Sie kandidierte auf Listenplatz 2 der bayerischen Landesliste für die Bundestagswahl 2017 und holte in ihrem Heimatort das beste Zweitstimmenergebnis der neuen Partei.