Gestohlene Kunst 1945 : Kriegsende vor 75 Jahren: Plündern für das Wohnzimmer
1945 wurden in den Wirren rund um das Kriegsende Kunstwerke aus unbewachten Museumsgebäuden und Depots in Deutschland gestohlen – auch von Zivilisten. Wertvolle Gemälde verschwanden, in Bautzen war es ein ganzer Silberschatz. Wo ist die Beute heute?

Brandenburg/Havel, BautzenSeit gut einem Jahr ist Anja Grothe Direktorin des Brandenburger Stadtmuseums. Zu ihren Lieblingsexponaten gehörten von Beginn an die Bilder von Karl Hagemeister. Fast drei Dutzend seiner Gemälde und Zeichnungen besitzt das Haus. Darunter auch Objekte aus dem Spätwerk des Künstlers (1848-1933), der aus Werder an der Havel stammte und als einer der besten deutschen Landschaftsmaler gilt.
Schon vor 1945 hätten dem Museum eine Reihe von Hagemeister-Bildern gehört, erzählt Anja Grothe, die aus Ostwestfalen kommt, aber schon viele Jahre in Brandenburg lebt. In den Wirren des Kriegsendes jedoch seien einige dieser Bilder verschwunden, vermutlich seien sie geraubt worden. Manche davon tauchen von Zeit zu Zeit auf dem Kunstmarkt auf. Hagemeisters Gemälde – vor allem die in Lohme auf Rügen entstandenen Bilder, die durch ihre Komposition aus Stimmung, Licht und Farbtönen beeindrucken – erzielen auf Auktionen regelmäßig hohe fünfstellige Erlöse.
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