Beatsteaks-Konzerte: „Zehn Meter Abstand und sitzend, das geht bei uns nicht“
Der Bassist der Beatsteaks blickt auf ein Jahr voller Einschränkungen und ausgefallener Konzerte zurück. Wie soll es mit uns weitergehen, fragt er sich.

Berlin-Seit einem Vierteljahrhundert gibt es die Berliner Band Beatsteaks nun schon, mit Songs wie „I Don’t Care as Long as You Sing“ haben sie sich neben großen Namen wie den Ärzten oder den Toten Hosen in die Liga der kommerziell erfolgreichsten Punkrockbands Deutschlands gespielt.
Als die Band um Sänger Arnim Teutoburg-Weiß und Bassist Torsten Scholz im Jahr 2003 von den Ärzten in deren Lied „Unrockbar“ erwähnt wurde, konnte man das auch als Ritterschlag verstehen. „Wie kannst du bei den Beatsteaks ruhig sitzen bleiben, wenn dir doch Schlagersänger Tränen in die Augen treiben?“, heißt es da. Und damit wären wir auch schon mittendrin im für Künstler und Musiker besonders leidigen Corona-Thema.
Auch die Beatsteaks-Mitglieder müssen – trotz Plattenvertrag beim Major-Label Warner Music – den Gürtel in der Pandemie enger schnallen. „Die Leute glauben manchmal, wir wären Millionäre“, schreibt Scholz in einem Gastbeitrag für den RBB. „Aber die vergessen, dass wir zu fünft sind, dass auch eine Crew dranhängt, und das Finanzamt auch noch was abhaben will.“ Existenziell gehe es noch, auch deshalb, weil alle Bandmitglieder in den vergangenen Jahren sehr vernünftig mit ihrem Geld gewesen seien, so Scholz. Doch sollte es auch im kommenden Jahr keine Konzerte geben, wisse er nicht, wie Band und Mitarbeiter damit umgingen. „Das ist jetzt schon Thema bei uns. Dann wird sich was verändern.“
Die Berliner veröffentlichen zum Jahresende noch eine Platte mit Coversongs, darauf ist unter anderem ihre Version des Hildegard-Knef-Songs „Von nun an ging's bergab“ zu finden. Doch eine geplante Tournee zum 25-jährigen Bestehen der Band in diesem Jahr wurde ersatzlos gestrichen. „Wir brauchen diese Live-Energie, dieses enge Nebeneinander und Ausrasten, damit unsere Show funktioniert“, schreibt Bassist Scholz. „Mit zehn Metern Abstand und alle sitzend, geht das nicht mit den Beatsteaks. Deswegen haben wir im Sommer auch keine Sitzkonzerte oder sowas gespielt. Also wir nehmen uns jetzt Holzgitarren und spielen Akustik-Sets? Das kann ich mir nicht vorstellen.“
Scholz merkte in seinem Beitrag auch an, dass er die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie richtig finde. Aber: „Für Konzerte, wie wir sie spielen, ist das natürlich absolut tödlich.“