Beuys-Kunstwerk in Lagerraum in Oberhausen aufgetaucht
Inszenierter Diebstahl? Das von der Gruppe „Frankfurter Hauptschule“ zum Gegenstand einer Aktion gemachte Werk ist wieder da. Museum und Theater streiten.

Oberhausen/Münster-Das kurzzeitig verschwundene Beuys-Kunstwerk „Capri-Batterie“ ist wieder da. Das Theater Oberhausen und die Polizei bestätigten am Montag dem Besitzer, dass das Werk in einem Lagerraum entdeckt worden sei.
Zuvor hatte die Künstlergruppe „Frankfurter Hauptschule“ per Mail darauf hingewiesen, dass das Werk von Joseph Beuys (1921-1986) nicht, wie in der vergangenen Woche behauptet, nach Afrika gebracht worden sei. Das Werk war als Leihgabe des LWL-Museums für Kunst und Kultur in Münster Teil einer Ausstellung zum Künstler Christoph Schlingensief in Oberhausen.
Nach Angaben einer Sprecherin des Museums in Münster war am Mittag eine Kuratorin auf dem Weg nach Oberhausen, um zu prüfen, ob es sich um das Original handelt und ob es beschädigt ist. Sollte die Polizei die Spurensicherung abgeschlossen haben, sollte das Werk direkt zurück nach Münster.
„Das Vertrauen in das Theater Oberhausen ist nachhaltig gestört“, sagte Hermann Arnold, Leiter des LWL-Museums, als Besitzer am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Er hoffe, dass die polizeilichen Ermittlungen fortgesetzt werden, auch wenn das Kunstwerk jetzt wieder da sei, sagte Arnold. Der Museumsleiter spricht von einem kriminellen Akt. Es sei vollkommen legitim, auf Probleme wie Raubkunst im Kolonialismus hinzuweisen, aber diese Art dürfe nicht Schule machen. Die Polizei äußerte sich zunächst mit Verweis auf die laufenden Ermittlungen nicht.
Am Donnerstag hatte sich die Künstlergruppe zu dem Diebstahl bekannt und behauptet, das Werk sei nach Afrika gebracht worden. Das Theater Oberhausen hatte den Verlust zunächst nicht bemerkt, später Anzeige bei der Polizei erstattet und einen inszenierten Diebstahl vermutet.